Jahrgangsstufe:    11                Semester:    I

1.  Analytische Geometrie - Koordinatengeometrie

   1.1  Einführung in die Koordinatengeometrie - Koordinatensysteme

         Aufgabe:  . geometrische Sachverhalte berechenbar machen

                     . Geraden, Kreise u.a. geometrische Objekte werden als Menge von Punkten aufgefasst,

        deren Koordinaten Gleichungen mit 2 (bzw. 3) Variablen erfüllen müssen

Bsp.:  Computergraphiken

 

      Koordinatensysteme 

                        ebenes KS                                          räumliches KS

                                                                           

      . zwei Koordinatenachsen                                  . drei Koordinatenachsen

      . unterteilen Ebene in vier Quadranten                . unterteilen Raum in acht Oktanten

      . jedem Punkt wird ein geordnetes Zahlen-          · jedem Punkt wird ein geordnetes Zahlen-

        paar  [x | y]  zugeordnet                                   tripel  [x | y | z ]  zugeordnet

 

      kartesisches Koordinatensystem:  . Koordinatenachsen stehen paarweise senkrecht aufeinander

                                                      · jede Einheit entspricht  1 cm  (gleichmäßige Achseneinteilung)

      Polarkoordinatensystem: - Lage eines Punktes wird definiert durch seine Verbindungslinie zum KU

                                            - die beiden Koordinaten geben den Winkel dieser Verbindungslinie zum positiven

                                      Teil der x-Achse  sowie deren Länge an

         home                                                    zurück                                                                 top

        1.2 Länge einer Strecke - Abstand zweier Punkte

Die Länge der Strecke P1P2 kann bei beliebiger Lage der Punkte stets mit Hilfe des Satzes von Pythagoras aus den Koordinaten der beteiligten Punkte ermittelt werden. Im rechtwinkligen Dreieck P1P2P3 gilt:      also folgt:              

 Bsp.:

geg:  P(1|3)  Q(4|5)       ges: PQ  Lösung:   PQ = √(4-1)2+(5-3)2 = √13 ≈ 3,6(LE)

geg:  A(-14|9)  B(21|-15)       ges: AB  Lsg: AB= √(21-(14))2+(-15-9)2 = √1801 ≈ 42,4(LE) 

home                       Übung                              zurück                              HA                               top   

        1.3 Mittelpunkt einer Strecke

Zur Berechnung der x-Koordinate des Mittelpunktes M einer Strecke P1P2 betrachtet man die kongruenten Dreiecke P1QM und MRP2 (Punkt Q(xm|y1) und Punkt R(x2|ym). Da in kongru- enten Dreiecken einander entsprechende Strecken gleichlang sind, gilt: xm - x1 = x2 - xm woraus für xm folgt:   Analog kann man aus diesen Dreiecken ableiten:. Die Koordinaten des Mittelpunktes M ergeben sich also aus den arithmetischen Mitteln der beteiligten Punktkoordinaten.

geg:  P(1|3)  Q(4|5)  ges: MPQ  Lösung:   MPQ( )

                    MPQ( 2,5|4)

geg:  A(2|2)  M(5|3)  ges: B  Lösung:     

              xB = 8  yB = 4   B(8|4)

 home                       Übung                            zurück                              HA                               top   

        1.4 Steigung einer Strecke

Strecken können in einem Koordinatensystem ganz unterschiedlich liegen; um die Richtung einer Strecke festzulegen, gibt es zwei Möglichkeiten: 
bulletden Steigungswinkel α
bulletdie Steigung m (Steigungszahl, Anstieg)

Jede Strecke P1P2 ist Teil einer Geraden g, insofern definiert man die Steigung einer Strecke analog zum Anstieg einer Geraden: ;im sogenannten Steigungsdreieck ergibt sich der Steigungswinkel α mit:   und somit gilt folgender Zusammenhang zwischen beiden Bestimmungsmerkmalen:  m = tanα 
bulletfür monoton steigende Strecken gilt:  m > 0   und  0°< α < 90°
bulletfür monoton fallende Strecken gilt:  m < 0   und  90°< α < 180°

Sonderfall: waagerechte Strecken

y2 - y1 = 0  also m = 0  

                und α = 0°

Sonderfall: senkrechte Strecken

x2-x1 = 0  also m=n.d. (m = )

                       und   α = 90°

Sonderfall: parallele Strecken

              m1 = m2  

Sonderfall:orthogonale Strecken

m2·m1 = -1  oder   

Bsp:  geg.: A(-4|1)  B(2|-2)  ges.: m ,α    Lösung: m = (-2-1)/(2+4) = -½    m = tanα = -½    α = 153,4°         

Bsp.: Weisen Sie nach, dass die Strecken AB mit A(3|4) und B(1|-2)  und PQ mit P(0|3) und Q(6|1) orthogonal zueinander sind!

mAB = (-2-4)/(1-3) = 3   mPQ = (1-3)/(6-0) = - ⅓      

m2·m1 = - ·3 = -1   oder    m2 = -1/m1 = -1/3 = - ⅓      Strecken AB und PQ sind orthogonal

home                       Übung                              zurück                              HA                               top   

        1.5 Innenwinkel von Figuren

Mit Hilfe der Steigungswinkel von Strecken kann man die Innenwinkel von Dreiecken und damit die Innenwinkel vieler ebener Figuren berechnen. Dabei gilt: die Differenz zweier Steigungswinkel ergibt den Innenwinkel am gemeinsamen Punkt beider Strecken oder den Nebenwinkel zu diesem. Genaueres muss man einer Skizze entnehmen.

Bsp.: Dreieck ABC mit A(1|2), B(4|1) und C(3|4) Bestimmen Sie die drei Innenwinkel α, β, γ!

        mAB= - ⅓    αc= 161,6°         mAC= 1    αb= 45,0°          mBC= -3    αa= 108,4°

bulletα'  = αc - αb =  161,6° -  45°  =  116,6° ist der Nebenwinkel   α = 180°- α' = 63,4°
bulletβ  =  αc - αa = 161,6° - 108,4° =  53,2°
bulletγ  =  αa - αb =  108,4° -  45°   =  63,4°

Diese Dreieck ist gleichschenklig, was eine Seitenlängenberechnung (a=√10=c, b=√8) bestätigt.

 home                       Übung                              zurück                              HA                               top  

        1.6 Geradengleichungen

Eine Gerade ist eine unendliche Punktmenge, die im Unterschied zu einer Strecke weder Anfangs- noch Endpunkt besitzt, also auch nicht über diese definiert werden kann. Sie ist eindeutig festgelegt durch:
bulleteinen gegebenen Punkt P1(x1|y1) und eine Angabe über die Richtung der Gerade (m oder α )
bulletzwei gegebene Punkte P1(x1|y1) und P2(x2|y2)

Punktrichtungsgleichung

y = m·x + n

y1 = m·x1 + n      n = y1 - m·x1

     y = m·x + (y1 - m·x1)

y - y1= m·x - m·x1

y - y1= m·(x - x1)

Zwei-Punkt-Gleichung

y - y1= m·(x - x1)

y - y1= ·(x - x1)

oder in der Form

(y - y1)·(x2 - x1) = (y2 - y1)·(x - x1)

Bsp.:  geg.:  P(3|5)  α = 60°    ges.: Gleichung von g

m = tanα = tan 60° =  √3

y - y1= m·(x - x1)

y - 5= √3·(x - 3)

y = √3·x +5 - 3√3

Bsp.:  geg.:  P1(-2|3)  P2(4|-5)    ges.: Gleichung von g

y - y1= ·(x - x1)

y - 3= ·(x - (-2))

y - 3= - 4/3·(x + 2)

y = - 4/3·x +

Egal ob über Punktrichtungsgleichung oder Zwei-Punkt-Gleichung aufgestellt, erhält man zunächst die Gleichung der Geraden in der Form: y = m·x + n , die man auch kartesische Normalform der Geradengleichung nennt. Für verschie- dene Anwendungen (z.B. Schnittpunktsberechnungen u.a.) kann es aber von Vorteil sein, diese Gleichungen nach Termen mit Variablen und Absolutgliedern zu ordnen, was zur allgemeinen Geradengleichung führt: Ax + By = C. Für graphische Darstellungen erweist sich noch eine andere Form der Geradengleichung als besonders geeignet, die sogenannte Achsenabschnittsform, die man aus der allgemeinen Geradengleichung erhält, in dem man noch durch das Absolutglied teilt und die dabei vor x und y auftretenden Brüche mit Vorzeichen reziprok unter x und y schreibt: x/u + y/v = 1. Diese Gleichungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass das Absolutglied immer 1 beträgt und er- möglicht es ,ganz leicht die Schnittstellen der Gerade mit den Koordinatenachsen (u und v) abzulesen.

Bsp.:    Gerade g gegeben durch: A(2|-1) und B(-2|2)

y +1 = ·(x - 2)          y + 1 = - ¾·(x - 2)       y = - ¾·x + ½   /·4                

   4y = - 3x + 2       3x + 4y  = 2   /:2      3/2·x + 2y = 1            u = ⅔  v = ½

 

 home                       Übung                              zurück                              HA                               top  

        1.7 Lagebeziehung zwischen zwei Geraden - Schnittwinkel zweier Geraden

Geht man davon aus ,dass sich im allgemeinen zwei Geraden in der Ebene in einem gemeinsamen Punkt S schneiden, so müssen die Koordinaten dieses Punktes die Gleichungen beider beteiligter Geraden erfüllen, d.h. jeweils in eine wahre mathematische Aussage überführen. Diese Überlegung ermöglicht es uns, die Koordinaten eines solchen gemeinsamen Schnittpunktes durch das Gleichsetzen der beiden Geradengleichungen rechnerisch zu bestimmen. Dabei entsteht i.A. ein lineares Gleichungssystem mit zwei Gleichungen und zwei Variablen.

Bsp.:   g1y =  3x - 3     

          g2y = -½·x+4  

            3x-3 = -½·x+4         7/2·x = 7         x = 2         y = 3·2 - 3 = 3             L ={[2|3]}

                                                                              y = -½·2 + 4 = 3             S(2|3)

Das dabei auftretende Gleichungssystem hat mehrere Lösungsmöglichkeiten, was zu folgenden Lagebeziehungsmög- lichkeiten für zwei Geraden in der Ebene führt:

Geraden schneiden sich in einem Punkt Geraden liegen parallel zueinander Geraden sind identisch
Gleichungssystem hat genau eine Lösung

eindeutige Lösung: L = {[xS|yS]}

Gleichungssystem hat keine Lösung

L = Ø  (leere Menge)

Gleichungssystem hat unendlich viele Lösungen

L  = {[x|y(x)]} eine freie Variable

Schneiden sich zwei Geraden in einem Schnittpunkt S, so stellt sich die Frage nach dem Schnittwinkel. Zunächst erzeugen die beiden Geraden rund um den Schnittpunkt S vier Winkel, von denen je zwei nach dem Scheitelwinkelsatz gleichgroß sind. Von den verbleibenden zwei Winkel betrachtet man per Definition den kleineren als den Schnittwinkel φ; damit gilt: 0°<= φ <=  90°

     α2 = α1 + φ         φ  = α2 - α1     (Nebenwinkelsatz für Dreiecke)

     tanφ  = tan(α2 - α1) =   (nach Additionstheorem TW.S.35)

     tanφ  =      wegen Betragstriche tanφ > 0 und damit  0°φ  < 90°

Damit gilt für den Schnittwinkel im obigen Beispiel:  tanφ =  =   = 7        φ = 81,9°

 home                       Übung                              zurück                              HA                               top  

        1.8 Besondere Linien im Dreieck

Mit den bisherigen Kenntnissen ist es möglich, fast alle besonderen Linien in einem gegebenen Dreieck durch Geradengleichungen zu erfassen:

bullet

Seitenhalbierende verlaufen durch den Mittelpunkt einer Seite und den gegenüberliegenden Eckpunkt und können mit Hilfe der Zwei-Punkt-Gleichung unter Nutzung der Formeln zur Berechnung von Mittelpunkts- koordinaten aufgestellt werden

bullet

Mittelsenkrechten verlaufen durch den Mittelpunkt einer Dreiecksseite und sind orthogonal zu dieser; sie können unter Nutzung der Formeln zur Berechnung von Mittelpunktskoordinaten und der Beziehung zwischen den Anstiegen orthogonaler Geraden (Strecken) über die Punktrichtungsgleichung aufgestellt werden

bullet

Höhen verlaufen durch einen Dreieckseckpunkt und sind senkrecht zur gegenüberliegenden Dreiecksseite; sie können also ebenfalls mittels Punktrichtungsgleichung und der Beziehung zwischen den Anstiegen orthogonaler Geraden aufgestellt werden

Die drei Seitenhalbierenden eines Dreiecks schneiden sich in einem Punkt S, dem Schwerpunkt des Dreiecks. Lagert man ein reales (z.B. ausgeschnittenes) Dreieck in diesem Punkt auf einer Spitze, so befindet es sich im (labilen) Gleichgewicht. Die drei Mittelsenkrechten desselben Dreiecks schneiden sich in einem (i.A.) anderen Punkt M; dieser ist der Mittelpunkt des Dreiecksumkreises, denn er ist zu allen drei Eckpunkten gleichweit entfernt. Auch die drei Höhen desselben Dreiecks schneiden sich in einem Punkt H; dieser hat aber bezüglich des Dreiecks keine besondere Bedeutung. Die von uns hier nicht näher betrachteten Winkelhalbierenden dieses Dreiecks liefern als Schnittpunkt W den Mittelpunkt des Dreiecksinkreises. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass alle genannten Punkte (also S, M, H und W) in jedem Dreieck auf ein und derselben Gerade - der sogenannten Eulerschen Gerade -  liegen.

Bsp.:    Dreieck ABC sei gegeben mit A(1|1), B(5|4) und C(3|6)

bullet

Seitenlängen:     AB = 25 = 5        AC = 29  ≈ 5,4(LE)          BC = 8 ≈ 2,8(LE)

bullet

Dreiecksseiten:   Gerade gAB:  y = ¾·x + ¼        Gerade gAC:  y = 5/2·x - 3/2        Gerade gBC:  y = -x + 9

bullet

Innenwinkel   :   tanαc=¾  tanαb=5/2 tanαa=-1  αc=36,87°  αb=68,2°  αa=135°   α = 31,3°   β = 81,9°   γ = 66,8°

bullet

Seitenmittelpunkte:    MAB(3|5/2)        MAC(2|7/2)        MBC(4|5)

bullet

Seitenhalbiereden:    Gerade sc:  (y - 5/2)·(3 - 3) =(6 - 5/2) ·(x - 3)      0 =7/2 ·(x - 3)    x = 3           S(3|11/3)             Gerade sb:  y-7/2 = ·(x-2)      y = 1/6·x + 19/6            Gerade sa:  y - 5 = ·(x - 4)        y = 4/3·x - 1/3

bullet

Mittelsenkrechten:    Gerade mc:   y - 5/2  =  -4/3·(x - 3)      y = -4/3·x + 13/2                                             M(33/14|47/14) Gerade mb: y - 7/2 = -2/5·(x - 2)       y = -2/5·x + 43/10        Gerade ma: y - 5 = 1·(x - 4)        y = x + 1    

bullet

Höhen:  Gerade hc:  y - 6 = -4/3·(x - 3)       y = -4/3·x + 10                                                     H(30/7|30/7) Gerade hb:  y - 4 = -2/5·(x - 5)       y = -2/5·x + 6           Gerade ha:  y - 1 = 1·(x - 1)     y = x 

bullet

Eulersche Gerade:   y - 11/3 = ·(x - 3)         y - 11/3 = 13/27·(x - 3)        y = 13/27·x + 20/9

 home                       Übung                              zurück                              HA                               top  

        1.9 Der Flächeninhalt eines Dreiecks

Mit den erworbenen Kenntnissen hat man zur Berechnung des Flächeninhaltes eines Dreiecks, von dem die Koordina- ten der Eckpunkte gegeben sind, die folgenden drei Möglichkeiten:

mit der aus der Sekundarstufe I bekannten Formel:
bulletA = ½·a·b·sinγ
bulletA = ½·b·c·sinα
bulletA = ½·a·c·sinβ
mit der aus der Sekundarstufe I bekannten Formel:
bulletA = ½·g·hg = ½·a·ha = ½·b·hb = ½·c·hc

Um die benötigte Länge der Höhe zu ermitteln. berechnet man zunächst die Koordinaten des Schnittpunktes F (Lotfußpunkt) zwischen Grundseite und Höhe.

mit der neuen Formel: 

A=½·|x1·(y3-y2)+x2·(y1-y3)+x3·(y2-y1)|

aus obigem Beispiel ergibt sich:

A = ½·a·b·sinγ

A = ½·29·8·sin66,8° = 7 (FE)

A = ½·b·c·sinα

A = ½·29·5·sin31,3°= 6,99 (FE)

A = ½·a·c·sinβ

A = ½·8·5·sin81,9° = 7 (FE)

aus obigem Beispiel ergibt sich:

Seite c:  y = ¾·x + ¼         Höhe hc:  y = -4/3·x+10

aus  ¾·x + ¼ =-4/3·x+10  folgt xF=117/25  yF=94/25

also F(4,68|3,76) 

und damit FC=(3-117/25)2+(6-94/25)2 = √7,84 = 2,8 (LE)

= ½·c·hc = ½·5·2,8 = 7 (FE)

 

aus obigem Beispiel ergibt sich:

A=½·|x1·(y3-y2)+x2·(y1-y3)+x3·(y2-y1)|

A=½·|1·(6-4)+5·(1-6)+3·(4-1)|

A = ½·|(-14)|

A = 7 (FE)

 

 

 home                       Übung                              zurück                              HA                               top  

      Kreise - die Kreisgleichung

            Wiederholung - der Kreis 

    Definition: Ein Kreis K ist die Menge aller Punkte einer Ebene E, die von einem festen Punkt M dieser 

                    Ebene den gleichen Abstand r haben.

    Welche Angaben benötigt man zur eindeutigen Festlegung eines Kreises?    M;r  oder M;d

    Zeichnen eines Kreises mit M und r = 3 cm !

    Wiederholung der Begriffe:   Sekante, Tangente, Passante, Sehne, Kreislinie, Zentri- und                 

                                            Peripheriewinkel

    Wie erhält man eine Gleichung für diesen Kreis?

    Einzeichnen eines geeigneten Koordinatensystems  mit O(0/0)  =  M und eines beliebiger                

    Kreispunkt  P(xp/yp)

    Anwenden der Formel für den Abstand zweier Punkte:

                                             =  r

                                                           =  r

                                                         xp² + yp²   = 

                               Gleichung für einen Kreis in Mittelpunktslage:     x² + y²  = 

     B      Kreis k :   M(0/0); r = 3            x² + y²  =  9

           alle Punkte, deren Koordinaten diese Gleichung erfüllen, liegen auf dem Kreis k    

    Anwendung der Kreisgleichung zur Lageprüfung von Punkten bezüglich eines gegebenen Kreises

     Ü     Kreis k:  M(0/0); d = 10

             Prüfe die Lagebeziehung folgender Punkte zum Kreis k!

            P(-3/4)  Q(- 2/-3)  R(4/-4)  S( \/¯10 / \/¯15 )

    Anwenden der Kreisgleichung zur Ermittlung der vollständigen Koordinaten von Kreispunkten

      Ü    Kreis k:  M(0/0); r  =  4

            Berechne die fehlende Koordinate des Punktes!

             P( 2/y )     Q( x/-3 )      R( -5/y ) 

        home                                                    zurück                                                                 top  

2. Lineare Gleichungssysteme    

2.1 Lineare Gleichungssysteme mit zwei Variablen

Lineare Gleichungssysteme lassen sich lösen mit:

bulletEinsetzungsverfahren
bulletGleichsetzungsverfahren
bulletAdditionsverfahren

Bsp.:  I   2x + 4y = 13    /·(-3)          (-3)·I  -6x - 12y = -39           (-3)·I + 2·II    -2y  =  -9

          II 3x + 5y = 15    /·2                   2·II    6x + 10y = 30                                          y = 4,5 

                                                                               y in I      2x + 4·4,5 = 13           x = -2,5

                                                                               y in II     3x + 5·4,5 = 15            x = -2,5        L = {[-2,5|4,5]}

I*  y = -1/2·x + 13/4         II*  y = -3/5·x + 3

Schnittpunkt  S(-2,5|4,5)

         home                  Übung                         zurück                              HA                             top  

        Determinantenverfahren für lineare GLS mit zwei Variablen

I       a11x + a12y  =  b1

II     a21x + a22y  =  b2    

I  umstellen nach x:        a11x  =  -a12y + b1   /:a11

                                   x  = - y +

 x einsetzen in II :

           a21 + a22y  =  b2        /.a11

          a12y + a21b1 + a22a11y  =  a11b2     /-a21b1

                       -a21a12y  + a22a11y  =  a11b2 – a21b1

               (a11a22 – a12a21) . y  =  a11b2 – a21b1 /:( a11a22 – a12a21)

                                               y  =       =   

                    analog erhält man:                  x  =      =

 

daraus folgt: das lineare Gleichungssystem hat die eindeutige Lösung:       L  =  {[ | ]}

Mit dieser Lösungsmenge könnte man nun jedes LGS mit zwei Variablen durch Einsetzen der Koeffizienten in diese Terme lösen. 

Problem: Einprägen der Termstrukturen der Lösungsmenge

Lösung des Problems:  mit Hilfe der Matrizenrechnung:

Da die Lösung des LGS nicht von der Art der Variablen, sondern nur von den Koeffizienten vor den Variablen und den Absolutgliedern abhängt, kann man jedes Gleichungssystem auch als Matrix schreiben:

           erweiterte Koeffizientenmatrix  A' =                              Koeffizientenmatrix A =         und da man zu jeder quadratischen Matrix (gleiche Anzahl von Zeilen und Spalten) nach einer gewissen Rechen- vorschrift eine Determinanten (Zahl) ausrechnen kann, ergeben sich für diese Determinanten unter bestimmten Umständen gerade die Terme aus der Lösungsmenge von oben. Für quadratische Matrizen 2-ter Ordnung kann man z.B. die Determinante ausrechnen, in dem man vom Produkt der beiden Glieder in der Hauptdiagonale (a11, a22) das Produkt der Glieder in der sogenannten Nebendiagonale (a12, a21) abzieht. Ersetzt man nun noch die Spalten in der Koeffizientenmatrix geeignet durch die Absolutglieder (b1, b2), so erhält man mit der gleichen Rechenvorschrift auch die beiden anderen Terme aus der Lösungsmenge.

det(A) = D =   =  a11.a22 a21.a12      Koeffizientendeterminante

 

det(A1) = D1 =  =  a22.b1 a12.b2         Zählerdeterminante von x

 

det(A2) =  D2 =  =  a11.b2 a21.b1         Zählerdeterminante von y

                    Produkt der Hauptdiagonale - Produkt der Nebendiagonale  

Nach der Cramerschen Regel gilt nun - falls det(A) ≠0 - für x:   x = D1/D  und für y:   y = D2/D und damit die gleiche Lösung wie oben.

         home                  Übung                         zurück                              HA                             top  

        Lösbarkeit linearer Gleichungssysteme mit zwei Variablen

a)    I     3x  -  5y  =  -1   /·3                                                     b)    I     -4x + 2y  =  10

       II  -9x + 15y = 2                                                                        II      2x -  y   =  -5     /·2

3·I + II            0   =   -1    Widerspruch                                    I + 2·II            0   =   0       Nullzeile

                        L = Ø                                                                                        L = {[x|2x + 5]}

    D  =   =  45 - (-45)  =  0                                              D  =     = 4 - 4  =  0 - 4  =  0

    D1 =    = -15 - (-10)  =  -5                                            D1 =   = -10 - (-10)  =  0 - (-10)  =  0

    D2 =   =  6 - 9  =  -3                                                      D2   = 20 - 20  =  0

            x = -5/0        y = -3/0   →  nicht definiert                               x = 0/0        y = 0/0    →  nicht bestimmt

  keine Lösung

L = Ø

eindeutige Lösung

L = {[x|y]}

unendlich viele Lösungen

L = {[x|mx+n]}

Gleichungssystem

Determinanten D = 0

D1 oder D2 ungleich Null

D ≠ 0

 

D = 0

D1 = D2 = 0

graphische Deutung parallele Geraden in Ebene

keine gemeinsamen Punkte

nichtparallele Geraden (Eb.)

ein (gemeins.) Schnittpunkt

identische Geraden in Ebene

unendlich viele gem. Punkte

Bsp.:    Für welche Werte des Parameters a hat das Gleichungssystem eine eindeutige Lösung!

            I   2x - 5y  =  9            I   -4x + 10y  =  18            I + II   10y + ay  =  23

           II  4x + ay  = 5            II    4x  +  ay  =  5                            (10 + a)·y = 23

                                                                                                                        y  = 

                                                            -4x + 10· = 18     /·(10+a)

                                            -4(10+a)x + 230 = 18(10+a)

                                            -4(10 +a)x + 230  =  180 + 18a    /-230                            L = {[ |]}

                                                    -4(10+a)x    =  -50  +  18a    /:(-4)

                                                        (10+a)x    =    12,5 + 4,5a                  x  =  

         · also für alle Werte a ≠ -10 ist das Gleichungssystem eindeutig lösbar

       · für a = -10 hat das Gleichungssystem keine Lösung 

      · besser mit Determinantenmethode:        D = 2a - (-20) = 2a + 20 ≠ 0        folgt  2a ≠ -20    und  a ≠ -10

                                                                               D1 = 9a - (-25) = 9a + 25

                                                                               D2 = 10 - 36 = -26  (für alle a immer ≠ 0)

                                                             daraus folgt, dass für alle a ≠ -10 das GLS eindeutig lösbar ist,

                                                             und dass für a = -10 zwar D = 0 ist, aber D1 und D2 ungleich Null bleiben

                                                            also   L = Ø

         home                  Übung                         zurück                              HA                             top 

        Der Gaußsche Lösungsalgorithmus

Voraussetzung für die Anwendung des Gaußschen Lösungsalgorithmus für die Lösung linearer Gleichungs- systeme ist es, dass das Gleichungssystem in der Normalform vorliegt; also alle Variablenterme auf einer Gleichungsseite, alle Absolutglieder auf der anderen Gleichungsseite.

I     3x + 4y - 5z  =  50                                                                       3x + 4·3 - 5·2  =  50        3x = 48        x = 16

II            2y + 7z  =  20                2y + 7·2 = 20        2y = 6        y = 3

III                   5z  =  10  /:5    z = 2                                                                                  L = {[16|3|2]}

Hat eine lineares Gleichungssystem die sogenannte Dreiecksform, so lassen sich die Teillösungen für die drei Variablen von unten nach oben durch Rückeinsetzen der bereits gefundenen Teillösungen ermitteln. Bei beliebigen linearen Gleichungssystemen ist man also bestrebt, diese Dreiecksform mittels mehrmaligem Anwenden des Additionsverfahren zu erreichen.

I    a11x1+a12x2+a13x3  = b1 /·(-a21)  /·(-a31)    I a11x1 + a12x2 + a13x3  = b1             I a11x1 + a12x2 + a13x3  = b1

II  a21x1+a22x2+a23x3  = b2/·a11                       II  a*22x2 + a*23x3  = b*2 /·(-a*32)    II            a*22x2 + a*23x3  = b*2

III a31x1+a32x2+a33x3  = b3                    /·a11     III a*32x2 + a*33x3  = b*3 /·a*22         III                       a#33x3  = b#3

Falls die jeweils vor x1 bzw. später vor x2 stehenden Koeffizienten nicht teilerfremd sind, können dabei kleinere Multiplikatoren verwendet werden.

I     4x + 2y - 7z  =  -3 /·(-3) /·(-5)     I     4x + 2y - 7z  =  -3               I     4x + 2y - 7z  =  -3

II   3x - 5y + 6z  =  -1 /·4                      II        -26y + 45z = 5   /·1        II         -26y + 45z = 5 

III  5x + 3y - 4z  =  13           /·4          III          2y + 19z  = 67 /·13      III                 292z = 876 /:292     z = 3

übrige Teillösungen durch Zurückeinsetzen in die Gleichungen II und I des letzten Gleichungssystems

II          -26y + 45·3 = 5        II     -26y  =  -130 /:(-26)        y = -5

I    4x +2·(-5) - 7·3 = -3        I      4x = 28 /:4        x = 7      genau eine Lösung              L = {[7|-5|3]}

 

I     2x1 + 2x2 - 2x3 + 2x4  =  8                I     2x1 + 2x2 - 2x3 + 2x4  =  8            I     2x1 + 2x2 - 2x3 + 2x4  =  8

II      x1  -   x2  + x3 + 2x4  =  10             II               4x - 4x3  - 2x4  = -12        II              4x - 4x3  - 2x4  = -12

III  2x1 -  3x2 + 4x3 - 3x4  =  -4             III              5x2 - 6x3 + 5x4  =  12         III                   - 4x3 + 30x4  =  108

IV  -2x1 + 4x2 - 3x3 + 3x4  =  9              IV               6x2 - 5x3 + 5x4  =  17         IV                      2x3 + 16x4  =  70

 

I     2x1 + 2x2 - 2x3 + 2x4  =  8

II              4x - 4x3  - 2x4  = -12

III                   - 4x3 + 30x4  =  108                L = {[1|2|3|4]}

IV                                 62x4  =  248

         home                  Übung                         zurück                              HA                             top 

        Das Determinantenverfahren für GLS mit drei Variablen - Regel von Sarrus

Das Determinantenverfahren zur Lösung linearer Gleichungssysteme mit 3 Variablen in Normalform funktioniert prinzipiell genau so wie das bei linearen Gleichungssystemen mit zwei Variablen. Nur bei der konkreten Deter- minantenberechnung gibt es Unterschiede (Regel von Sarrus beachten).

I     6x1 - 5x2 + 2x3  =  8                D =  = (240 + 0 - 6) - (0 + 18 + 60)  =  234 - 78 = 156

II -3x1 +10x2 +3x3 = -11             D1 = (320 + 0 - 22) - (0 + 24 + 220)  =  298 - 244 = 54

III              x2 + 4x3  =  0               D2 = (-264 + 0 + 0) - (0 + 0 - 96)  =  -264 - (-96) = -168

                                                D3 = (0 + 0 - 24) - (0 - 66 + 0)  =  -24 + 66 = 42

nun gilt wieder:  x1 = D1/D = 54/156 = 9/26    x2 = D2/D = -168/156 = -14/13    x3 = D3/D = 42/156 = 7/26  

 (Cramersche Regel) und damit:           L = {[9/26|-14/13|7/26]}

bullet damit steht Ihnen ein zusätzliche Kontrollmöglichkeit gegenüber dem Gaußschen Lösungsalgorithmus zur Verfügung

I     2x1 - 4x2 +  x3  =  0        I     2x1 - 4x2 +  x3  =  0        I     2x1 - 4x2 +  x3  =  0        D = 18

II   -x1 + 2x2 - 5x3  =  7        II                    -9x3  =  14       II        4x2 + 11x3  =  -12      D1 = 60  D2 = 23  D3 = -28

III 3x1 - 4x2 + 7x3  = -6       III       4x2 + 11x3  =  -12      III                  -9x3  =  14       L = {[10/3|23/18|-14/9]}

         home                  Übung                         zurück                              HA                             top 

        Manigfaltigkeit der Lösungsmenge bei linearen GLS mit 3 Variablen

I     4x1 +  x2 +  x3  =  1        I     4x1 +  x2 +  x3  =  1        I     4x1 +  x2 +  x3  =  1       D = 0

II   x1 + 4x2 + 4x3  =  1        II       -15x2 - 15x3  = -3        II      -15x2 - 15x3  = -3       D1 = 0  D2 = -12  D3 = 12

III   x1 +  x2  +  x3  =  1        III          -3x2 - 3x3  = -3        III                        0  =  12      L = Ø

 

I     x1 + 2x2 + 12x3 = 1        I     x1 + 2x2 + 12x3 = 1        I     x1 + 2x2 + 12x3 = 1        D = 0

II 3x1 + 2x2 + 16x3 = 3        II           -4x2 - 20x3  = 0        II          -4x2 - 20x3  = 0        D1 = D2 = D3 = 0

III -x1 + 2x2 + 8x3  = -1      III          -4x2 - 20x3  = 0        III                          0  =  0       unendlich viele Lösungen

Umstellen von Gleichung II nach x2:                                    -4x2 = 20x3        x2 = -5x3    

Einsetzen von x2 in Gleichung I und Umstellen nach x1:  x1 + 2(-5x3) + 12x3 = 1      x1 + 2x3 = 1     x1 = -2x3 + 1

Struktur der Lösungsmenge angeben:        L = {[-2x3 + 1|-5x3|x3]}        x3 - frei wählbare Variable

Beispielzahlentripel aus Lösungsmenge:        wählen  x3 = 1         [-1|-5|1]

                                                                             wählen  x3 = -2        [5|10|-2]        u.s.w.

  keine Lösung eindeutige Lösung unendlich viele Lösungen
Gaußscher Lösungs- algorithmus Auftreten eines Wider- spruches:  z.B.  5  =  -3

L  =  Ø

 

L = {[x1|x2|x3]}

Auftreten einer (zwei) wahren  math. Aussage:  z.B.  0  =  0

L = {[x1(x3)|x2(x3)|x3]}    eine freiwählbare Variable

L = {[x1(x2;x3)|x2|x3]}     zwei frei wählbare Variablen

Determinanten- verfahren Koeffizientendetermin.  D = 0

D1≠0  oder  D2≠0  oder  D3≠0

L =

manchmal auch bei:                  D1 = D2 = D3 = 0

L  =  Ø

 

 

Koeffizientendeter- minante D ≠ 0

 

L =

 

L = {[x1|x2|x3]}

 

 

Koeffizientendetermin.  D = 0

D1 = D2 = D3 = 0

L = 

Struktur der Lösungsmenge über Gauß:

L = {[x1(x3)|x2(x3)|x3]}    eine freiwählbare Variable

L = {[x1(x2;x3)|x2|x3]}     zwei frei wählbare Variablen

         home                  Übung                         zurück                              HA                             top 

        Lineare Gleichungssysteme mit Parametern

I     3x - 2y + az  =  4            I     3x  -  2y  +  az  =  4            I     3x  -  2y  +  az  =  4

II     x + 3y -   z  =  1            II       -11y + (3+a)z = 1           II      -11y + (3+a)z = 1                  

III 2x - 5y + 3z  =  3            III      -11y + (9-2a)z = 1         III                (3a-6)z = 0        z  =  0/(3a-6)

für a ≠ 2 gilt:        L = {[14/11|-1/11|0]}

für a = 2 gilt:        unendlich viele Lösungen

besser: Lösen solcher Aufgaben über das Determinantenverfahren:

D = = 27 + 4 - 5a  - (6a + 15 - 6)  =  -11a + 22

D1 = = 36 + 6 - 5a  -  (9a + 20 - 6)  =  -14a + 28            x  =  

D2 = = 9 - 8 + 31  (2a - 9 + 12)  =  a - 2                          y = 

D3 = = 27 - 4 - 20  -  (24 - 15 - 6)  =  0                                z = 

für alle a ≠ 2 gilt:   L = {[  ]} = {[ ]} = {[ ]}

für  a = 2 gilt:    L = {[0/0|0/0|0/0]}    also unendlich viele Lösungen

         home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Anwendungsaufgaben zu linearen Gleichungssystemen

Aufgabe:   In einem Garten gibt es Schnecken, Raben und Katzen. Alle Tiere Zusammen haben 39 Köpfe und 57 Füße. Alle Raben zusammen haben 6 Füße mehr als alle Katzen zusammen. Wie viele Tiere jeder Art gibt es?

I      x +  y +  z  =  39        (Köpfe)

II    x + 2y + 4z = 57        (Füße)

III         2y        =  4z + 6      alle Katzenfüße und 6 mehr entspricht allen Rabenfüßen

L = {[27|9|3]}

Rekursion von Funktionsgleichungen

Aufgabe:  Von einer ganzrationalen Funktion 3.Grades sei bekannt:  f(0) = -6; f(1) = 3; f'(0) = 4; f'(1) = 16 Bestimmen Sie die Gleichung der ganzrationalen Funktion! 

allgemeine Gleichung einer Funktion dritten Grades:   f(x) = ax3 + bx2 + cx + d            f'(x) = 3ax2 + 2bx + c

aus  f(0) = -6 wird   I                              d  =  -6                 I    3a + 2b +  c          = 16            I     3a + 2b  =  12

aus   f(1) = 3 wird   II     a +  b  +  c +  d  =  3                   II     a +  b  +  c +  d  =  3             II      a  +  b  =  5

aus f'(0) = 4 wird    III                    c          =  4                   III                    c          =  4                a = 2

aus f'(1) = 16 wird   IV  3a + 2b + c          = 16                 IV                             d  =  -6              b = 3

L  =  {[2|3|4|-6]}            also   f(x) = 2x3 + 3x2 + 4x - 6          

 

Aufgabe:  Bestimmen Sie die Gleichung einer ganzrationalen Funktion dritten Grades, dessen Schaubild (Graph) die folgenden Eigenschaften aufweist:    E (-1|11) ist ein Extrempunkt und W(-2|13) ist ein Wendepunkt.

allgemeine Fktgleichung dritten Grades:   f(x) = ax3 + bx2 + cx + d     f'(x) = 3ax2 + 2bx + c     f''(x) = 6ax + 2b

wegen  f(-1) = 11 folgt:           I    -a  +  b  -  c  +  d  = 11        I    d -  c  +  b  -  a  = 11      I    d -  c  +  b  -  a  = 11

wegen  f(-2) = 13 folgt:          II  -8a + 4b - 2c +  d  = 13       II   d - 2c + 4b - 8a = 13     II         c - 3b + 7a  = -2

wegen f'(-1) = 0 (EP) folgt:  III   3a  - 2b  +  c         = 0         III         c - 2b + 3a  =  0      III              -b + 4a = -2

wegen f''(-2) = 0 (WP) folgt: IV -12a + 2b               = 0         IV               2b - 12a =  0      IV                      -4a = -4

L  =  {[1|6|9|15]}     also    f(x) = x3 + 6x2 + 9x + 15       

home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

 

  3. Analysis – Funktionslehre

        Der Funktionsbegriff

Definition 1:  Eine Funktion f ist eine eindeutige Abbildung (Zuordnung) einer Menge X auf eine Menge Y.

Definition 2:  Eine Funktion f ist eine Menge geordneter Zahlenpaare [x/y] (x X; y Y), wobei jedem Argument x aus dem Definitionsbereich X genau ein Funktionswert y  aus dem Wertebereich Y zugeordnet ist.

 

  Beispiel 
215                       L

208, 324                     F ; V 

112; TH                      N ; I 

314                            T

Schulräume            Schlüssel 

 

Pfeildarstellung 1                                 6-

4 ; 9                           10 ; 2  

3 ;-15                        18; -8 

5                               -30

ganze Zahlen   gerade Zahlen  

 

Jedem Schulraum wird genau ein Schlüssel zugeordnet.   Wortformulierung   Jeder ganzen Zahl wird ihr Doppeltes zugeordnet.  
f = {[112/L];[208/I];...;[TH/T]}   Mengenschreibweise f = {[-15/-30];[-4/-8];...;[9/18]}
R   112 208 215 314 324 TH

S       L     I     F      V     N     T

Wertetabelle  x    –15  –4    1   3   5    9  

y    -30   -8    2   6  10  18

Gleichung  y  =  f(x)  = 2 · x  
graphische Darstellung

Definition:     Jedes Argument xN , dem die Funktion f den Funktionswert 0 zuordnet, nennt man  Nullstelle der Funktion f. Graphisch handelt es sich dabei um die Abszisse (x-Koordinate) eines Schnittpunktes zwischen Funktionsgraph und x-Achse

        home                                                    zurück                                                                 top   

        Wiederholung: lineare Funktionen

Funktionen f mit Gleichungen der Form:   y = m·x + n   nennt man lineare Funktionen.   

                                               Anstieg                   Absolutglied

Die graphische Darstellungen von linearen Funktionen sind Geraden.

Eigenschaften f(x) = m·x + n f(x) = 1,5·x f(x) = -0,5·x + 2
Graphische Darstellung  

Gerade durch I. und III.Quadranten

Gerade durch die Quadranten I,II und IV

Definitionsbereich   DB = R    
Wertebereich für m 0: WB = R                  

für m = 0: WB = ( n )     

  WB = R   WB = R
Symmetrie zentralsymmetrisch zu bel.Geradenpunkt   zentralsymmetrisch zu bel.Geradenpkt   zentralsymmetrisch zu bel. Geradenpkt
Monotonie für m > 0:  f  monoton steigend  für m = 0:  f  konstant           für m < 0:  f  monoton fallend f  im gesamten Definitionsbereich monoton   steigend f  im gesamten Definitionsbereich monoton   fallend
Nullstellen   xN =   xN = 0   xN = 4
besondere Punkte   P(0/n)      Q ( |0)   P(0/0)   P(0/2)         Q(4/0)

 home                       Übung                              zurück                              HA                               top   

            Wiederholung: quadratische Funktionen

Def.:   Funktionen f mit Gleichungen der Form   y  =  f(x)  =  ax² + bx + c  (a,b,c R, a≠0) nennt man quadratische Funktionen. Ihre graphische Darstellungen sind (nach oben bzw.    nach unten geöffnete) Parabeln mit genau einem Scheitelpunkt (Tiefpunkt oder Hochpunkt).

                                                                    

Funktionsgleichung in allgemeiner Form                Funktionsgleichung in Normalform

            f(x)  =  ax² + bx + c                                                       f(x)  =  x² + px + q  (Normalparabel)

            S                                                                    S   (mit Schablone zeichnen)

 B         f(x)  =  x² + 2x +                                                       B    f(x)  =  x² + 6x + 7

                        S                                                           S  

                S(-2 |-½)                                                                        S(-3/-2)

 

Scheitelpunktsform der allg.quadr.Fkt.                                      Scheitelpunktsform der Normalform

            f(x)  =  a·(x + d)² + e                                                     f(x)  =  (x + d)² + e

                        S(-d/e)                                                                           S(-d/e)

 B         f(x)  =  x² + 2x +                                                B    f(x)  =  x² + 6x + 7

    f(x)  =  (x² + 4x + 3)                                                   f(x)  =  x² + 6x + 9 – 9 + 7

            f(x)  =  (x² + 4x + 4 – 4 + 3)                                      f(x)  =  (x + 3)² - 2

            f(x)  =  ((x + 2)² - 1)                                                         S(-3|-2)

            f(x)  =  (x + 2)² -

                        S(-2| )           

x -4 -3 -2 -1 0 1 2   x -5 -4 -3 -2 -1 0 1
y 1,5 0 -0,5 0 1,5 4 7,5   y 2 -1 -2 -1 2 7 14

graphische Darstellung von f                                              graphische Darstellung von f

graphische Darstellung von g(x) = x² + 4x + 3                   Nullstellenberechnung:

 Nullstellenberechnung von f und g:  0 = x² + 4x + 3                0 = x² + 6x + 7

                                                          xN1/2 = -2 ± 1                          xN1/2 = -3 ±

                                                           xN1 = -3   xN2 = -1                   xN1 = -4,414   xN2 = -1,586

   

Ergebnis:  f und g haben zwar dieselben Nullstellen,

              sehen ansonsten aber höchst unterschied-

              lich aus.

 

Eigenschaften f(x) = x² f(x) = x² + e f(x) = ( x + d )² f(x) = ( x + d )² + e
Graphische Darstellung

Normalparabel im I. und II. Quadranten

Normalparabel

Normalparabel im I. und II. Quadranten

Normalparabel

Definitionsbereich DB = R DB = R DB = R DB = R
Wertebereich WB = ( 0 y < ) WB = ( e   y < ) WB = ( 0 y < ) WB = ( e   y < )
Symmetrie axialsymmetrisch zur y-Achse   ( Gerade  x = 0 ) axialsymmetrisch zur  y-Achse ( Gerade  x = 0 ) axialsymmetrisch zur Gerade   x = -d axialsymmetrisch zur Gerade   x = -d
Monotonie mon.fallend: - < x < 0 mon.steigend: 0  x < mon.fallend: - < x < 0 mon.steigend: 0  x < mon.fallend: - < x < -d mon.steigend: -d  x < mon.fallend: - < x < -d mon.steigend: -d  x <
Nullstellen xN = 0 falls e > 0 , so keine Nullst.  falls e  0, so xN = xN = -d falls e > 0 , so keine Nullst.     falls e  0, so xN =
besondere Punkte Scheitelpunkt S(0/0) Scheitelpunkt S(0/e) Scheitelpunkt S(-d/0) Scheitelpunkt S(-d/e)

        home                   Übung                          zurück                          HA                                   top   

        Wiederholung: Lösungsverfahren für quadratische Gleichungen

Jede quadratische Gleichung kann man mit der Lösungsformel für quadratische Gleichungen lösen. Steht vor x2 dabei ein von 1 verschiedener Koeffizient, so sollte diese Gleichung durch Division mit diesem Koeffizienten in die  Normalform gebracht werden (obwohl es im Tafelwerk auch eine Lösungsformel für quadratische Glei- chungen in allgemeiner Form gibt; deren Anwendung führt bei ungeübten Schülern jedoch häufig zu fehlerhaf- ten Rechnungen). Nicht immer aber ist dies der rationellste Weg zur Lösung der quadratischen Gleichung. Das optimale Lösungsverfahren für quadratische Gleichungen hängt stark von der Form der quadratischen Glei- chung ab.

allgemeine Form

Normalform ohne Absolutglied ohne lineares Glied
0,25·x2 + 0,5·x - 0,75 = 0/·4 erst in Normalform bringen

x2 + 2x - 3 = 0

x1/2 = -1 ± √(1+3)

x1/2 = -1 ± √4

x1/2 = -1 ± 2

x1 = -3     x2 = 1

x2 - 5x + 6 = 0 mit Hilfe der Lösungsformel lösen

x1/2 = -p/2 ± √[(p/2)2-q]

x1/2 = 2,5 ± √(6,25-6)

x1/2 = 2,5 ± √0,25

x1/2 = 2,5 ± 0,5

x1 = 2     x2 = 3

2x2 - 18 = 0/+18 nach x2 um- stellen, dann Wurzel ziehen

2x2 = 18 /:2

x2 = 9 /(    )

| x | = 3

x1 = -3     x2  = 3

 

4x2 - 10x = 0  durch Ausklam- mern Linearfaktor abspalten

2x · (2x - 5) = 0

x1 = 0        2x - 5 = 0 /+5

                    2x = 5 /:2

                      x2 = 2,5

 

die Lösungen können bzgl. der Normalform mit dem Satz von Vieta auf Richtigkeit überprüft werden

x1 · x2 = q     x1 + x2 = -p

Kennt man die Lösungsmenge einer quadratischen Gleichung in allgemeiner Form, so kann man diese in Linear- faktoren zerlegen. Dies ermöglicht das Aufstellen von Funktionstermen unter Kenntnis ihrer Nullstellen und ihrer Form; es ist aber auch beim Lösen von quadratischen Ungleichungen von Vorteil.

Stellen Sie den gegebenen Funktionsterm als Produkt von Linearfaktoren dar!
f(x) = x2 + 5x + 6

   0 = x2 + 5x + 6

   x1/2 = -2,5 ± √(6,25-6)

    x1 = -2     x2 = -3

f(x) = (x + 2) ·(x + 3)

f(x) = 3·x2 - 4,5x

   0 = 3·x2 - 4,5x

   0 = 1,5x·(2x - 3)

    x1 = 0     x2 = 3/2

f(x) = 1,5x · (2x - 3)

f(x) = 0,25·x2 - 0,25x - 1,5

   0 = 0,25·x2 - 0,25x - 1,5 /·4

   0 = x2 - x - 6

    x1/2 = 0,5 ± √(0,25+6)

    x1 = -2     x2 = 3

f(x) = 0,25 · (x + 2) · (x - 3)

 

geg.: quadratische Normalparabel mit xN1=-1 und xN2 = 3

ges.: Gleichung, Scheitelpunkt und Graph der Funktion

geg.: quadratische Parabel mit Streckensfaktor -0,5 und den Nullstellen   xN1=0 und xN2 = 5                         ges.: Gleichung , Scheitelpunkt und Graph der Funktion
f(x) = (x+1) · (x-3) = x2 - 2x - 3       S(1|-4)

f(x) = -0,5 · (x-0) · (x-5) = -0,5x2 + 2,5x     S(2,5|3,125)

 

Lösen Sie die quadratische Ungleichungen im Bereich der reellen Zahlen!
x2 + 7x + 10 > 0

Lösen zunächst die Gleichung:      x2 + 7x + 10 = 0

                                                x1=-2 und x2=-5 

(x + 2) · (x + 5) > 0  ein Produkt ist positiv, wenn beide Faktoren das gleiche Vorzeichen haben

x+2<0 und x+5<0     x+2>0 und x+5>0

x <-2  und x<-5          x>-2  und  x>-5

L1 = {x<-5}     und     L2 = {x>-2}

L = {x<-5 und x>-2}

3x2 - 18x - 21 < 0

Lösen zunächst die Gleichung:  3x2 - 18x - 21 = 0 /:3

                                                 x2 - 6x - 7 = 0

                                                 x1=-1 und x2=7 

3·(x + 1) · (x - 7) < 0   ein Produkt ist negativ, wenn die beiden Faktoren verschiedene Vorzeichen haben

x+1<0  und x-7>0       x+1>0  und x-7<0

x<-1 und x>7             x>-1  und  x<7

L1 = Ø     und     L2 = {-1 < x < 7}

L = {-1 < x < 7}

 

        home                    Übung                          zurück                          HA                                   top   

        Wiederholung: Lagebeziehung zwischen Parabeln und Geraden

Untersuchen Sie die Lagebeziehung zwischen der Parabel -0,5·x2 + 2x + 1  und  der Gerade y = -x + 3,5
unter der Annahme beide Graphen besitzen gemeinsame Schnittpunkte gilt:

f(x) = g(x)

-0,5·x2 + 2x + 1 = -x + 3,5

0 = -0,5·x2 + 3x - 2,5 /·(-2)

0 = x2 - 6x + 5

xS1=1 und xS2=5

f(1) = -0,5·12 + 2·1 + 1 = 2,5    f(5) = -0,5·52 + 2·5 + 1 = -1,5

           g(1) = -1 + 3,5 = 2,5                g(5) = -5 + 3,5 = -1,5

                                     S1(1|2,5)             S2(5|-1,5)

Die Gerade g ist also für die Parabel f eine Sekante, denn sie schneidet den Graph von f in zwei Punkten. Geraden können aber auch Parabeln in einem Punkt berühren (Tangente) bzw. keine gemeinsamen Punkte mit ihnen haben (Passante).

Gibt es eine zu g parallele Gerade, die Tangente an den Graph von f ist; diese also nur in einem Punkt berührt?
unter der Annahme beide Graphen besitzen gemeinsame Schnittpunkte gilt:

f(x) = g(x)

-0,5·x2 + 2x + 1 = -x + n

0 = -0,5·x2 + 3x + 1 - n /·(-2)

0 = x2 - 6x + n - 2

x1/2 = 3 ± √(9-(n-2) = 3 ± √(11-n)

die quadratische Gleichung hat genau eine Lösung, wenn die Diskriminante D = 0 

11 - n = 0          n = 5,5

Gleichung der Tangente t also: y = -x + 5,5

           f(3) = -0,5·32 + 2·3 + 1 = 2,5                g(3) = -3 + 5,5 = 2,5

        Berührungspunkt zwischen Parabel und Tangente     Po(3|2,5)

        home                   Übung                          zurück                          HA                                   top  

        Anwendungsaufgaben zu quadratischen Funktionen  

Will man Sachaufgaben mit Hilfe quadratischer Funktionen lösen, muss man oft erstmal die Gleichung der benötigten quadratischen Funktionen herausfinden. Dabei muss klar sein, ob es sich um eine Normalparabel handelt oder nicht, denn davon hängt ab, wie viele Punkte des Graphen man zur rechnerischen Bestimmung der Funktionsgleichung benötigt. Prinzipiell ist bei solchen Aufgaben immer ein Gleichungssystem zu lösen:

quadratische Parabel schneidet die Koordinatenachsen in P1(0|2) und P2(4|0) und verläuft durch P3(2|2) Normalparabel verläuft durch die Punkte P1(-1|2) und P2(2|-1)
in allgemeine Gleichung y = f(x) = ax2 + bx + c Koordi- naten der gegebenen Punkte einsetzen:

I    2 =                    + c           I     4·a + 2·b + c  = 2 /·(-4)

II  0 = 16·a + 4·b + c           II  16·a + 4·b + c  = 0

III 2 =  4·a + 2·b + c           III                    + c = 2

I     4·a + 2·b + c  = 2        a = -¼

II          - 4·b - 3c  = -8      b = ½

III                    + c = 2        c = 2    f(x) = -¼x2 + ½x + 2

in Normalform der quadr.Gleichung: f(x) = x2 + px + q Koordinaten der gegebenen Punkte einsetzen:

I      2 = 1 - p + q                   I    -p + q = 1 /·2

II   -1 = 4 + 2p + q                II  2p + q = -5

I    -p + q = 1           p = -2

II          3q = -3        q = -1

                                                      f(x) = x2 - 2x - 1

Bei Extremwertaufgaben kommt es darauf an, die extremal werdende Größe mit einer geeigneten (quadra- tischen) Funktionsgleichung zu beschreiben, dessen Scheitelpunkt dann Auskunft über den Extremwert und die Bedingungen seines Eintretens liefert.

Mit 40 m Maschendrahtzaun soll ein an eine Hauswand angrenzender rechteckiger Hundeauslauf so eingezäunt werden, dass er einen maximalen Flächeninhalt besitzt. Wie lang sind in diesem Falle die Seiten des Rechtecks?

A = a·b  und aus u = a + 2b = 40 ergibt sich a = 40 - 2b eingesetzt in die Ausgangsgl. A = (40-2b)·b = -2b2 + 40b  also mathematisch die Funktionsgleichung f(x) = -2x2+40x deren Scheitelpunkt bei S(10|200) liegt           also x= b = 10(m) und y= A = 200(m2) und durch Einsetzen von b=10 in umgestellte Umfangsgleichung a = 40-2·10 = 20(m)

Eine weitere typische Anwendung von quadratischen Funktionen sind Parabolspiegel bzw. -antennen. Bei ihnen kommt es vor allem auf die Koordinaten des Brennpunktes einer Parabel an. In ihm schneiden sich alle Strahlen, die parallel zur Rotationsachse eines Parabolspiegels einfallen.

Der  Querschnitt  eines  Parabolspiegels  kann  mit  der  Funktionsgleichung y = f(x) = a·x2  beschrieben werden. Zur Herleitung der Brennpunktkoordi- naten benutzen wir den achsenparallel einfallenden Strahl, der rechtwinklig zum Brennpunkt reflektiert wird. Nach dem Reflektionsgesetz folgt dann für den Anstiegswinkel der Tangente im Berührungspunkt B α = 45°  also hat die Gleichung:   a·x2 = x + n   nur genau eine Lösung und somit folgt:

  und für die Abszisse des Berührungspunktes  

da es nur eine Lösung geben kann, folgt xB=1/2a und da yB=f(xB)= a·(1/2a)2 und weil Berührungspunkt B und Brennpunkt F die gleiche Höhe haben, folgt

                                

        home                   Übung                          zurück                          HA                                   top  

        Wiederholung: Potenzfunktionen  

Kurzvortrag: Potenzfunktionen

  1. Definieren Sie die Begriffe „Funktion“, „Potenzfunktion“ und „Nullstellen einer Funktion“!

  2. Sprechen Sie über die Eigenschaften der  Funktionen  y = f(x) = xn  (n Z)! Nehmen Sie dazu eine geeignete Fallunterscheidung vor!

  3. Führen Sie für die Funktionen mit der Gleichung  f(x)  =  a.xn + c eine Parameterdiskussion bezüglich der Parameter a und c durch!

  4. Skizzieren Sie den Graph der Funktion  f(x) = 0,5.x-2 – 2 in ein geeignetes Koordinatensystem und berechnen Sie dazu vorher die Nullstellen der Funktion!

Def.:   Funktionen f mit Gleichungen der Form   y  =  f(x)  =  a·xn + c  (a ≠ 0; a,c R, n Z)

  nennt man Potenzfunktionen

  Man unterscheidet die Potenzfunktionen in : · Potenzfunktionen mit positiven oder negativen Exponenten

                                                                · Potenzfunktionen mit geraden oder ungeraden Exponenten

Ihre graphische Darstellungen sind Parabeln (bei positiven Exponenten) bzw. Hyperbeln (bei negativen           Exponenten)

 

Systematisierung: Potenzfunktionen mit natürlichem Exponenten

Eigenschaft

n ungerade

n gerade

Beispiel   f(x) = x3         f(x) = x5    f(x) = x2        f(x) = x4
Definitionsbereich   DB  =  { x R}       oder  DB = R   DB  ={ x R}       oder   DB = R
Wertebereich   WB  = { y R }     oder   WB = R   WB = { y > 0 }  oder  WB = R+
Nullstellen   xN = 0   xN = 0
Monotonie   im gesamten DB gilt: f(x) monoton steigend

  für   - *< x < 0   gilt:    f(x) monoton fallend                  für   0 < x < *     gilt:      f(x) monoton steigend

Symmetrie   zentralsymmetrisch zum Koordinatenursprung   axialsymmetrisch zur y-Achse
Graph verläuft durch die Quadranten   I  und  III   I  und   II
besondere Punkte   P1( -1|-1) , O(0|0) und  P2(1|1)   P1( -1|1) , O(0|0)  und  P2(1|1)
graphische Darstellung

 

 

 

Systematisierung: Potenzfunktionen mit ganzzahligen Exponenten

Eigenschaft

n ungerade

n gerade

Beispiel   f(x) = x-3         f(x) = x-1    f(x) = x-2        f(x) = x-4
Definitionsbereich   DB  =  {x R; x 0}       oder  DB = R\{ 0 }   DB  ={ x R; x 0}       oder   DB = R\{ 0 }
Wertebereich   WB  = { y R; y 0}     oder   WB = R\{ 0 }   WB = { y > 0 }
Nullstellen   keine   keine
Monotonie   im gesamten DB gilt: f(x) monoton fallend

  für   - * < x < 0   gilt:  f(x) monoton steigend                  für   0 < x < *     gilt:   f(x) monoton fallend

Symmetrie   zentralsymmetrisch zum Koordinatenursprung   axialsymmetrisch zur y-Achse
Graph verläuft durch die Quadranten   I  und  III   I  und   II
besondere Punkte   P1( -1|-1)  und  P2(1|1)   P1( -1|1)  und  P2(1|1)
graphische Darstellung

 

 

Parameterdiskussion für Funktionen f mit Gleichungen der Form   y  =  f(x)  =  a·xn + c  (a ≠ 0; a,c R, n Z)  

Parameter a Parameter c

· der Parameter a staucht (0<|a|<1) bzw. streckt (|a|>1)  den Graphen der Funktion f entlang der y-Achse

· bei negativem Wert des Parameters a wird der Graph der Funktion f zusätzlich noch an der x-Achse gespiegelt

· der Parameter c verschiebt den Graphen der Funktion f entlang der y-Achse nach oben (bei positivem Wert) bzw. nach unten (bei negativem Wert)

f1(x) = x3   f2(x) = 1.5·x3   f3(x) = ⅓·x3    f4(x) = -½·x3

 

f1(x) = -x4   f2(x) = -x4-2    f3(x) = -x4 +1    f4(x) = -x4+4

     home                   Übung                         zurück                          HA                                  top  

Jahrgangsstufe:    11                Semester:    II

        Ganzrationale Funktionen

Definition:  Funktionen f mit Gleichungen der Form:   f(x) = an·xn + an-1·xn-1 + an-2·xn-2 + ... + a2·x2 + a1·x + a0  (mit an ≠ 0; an, an-1,an-2,..., a2, a1, a0 R; n Nwerden als ganzrationale Funktionen bezeichnet. Ihre Graphen nennt man Parabeln n-ten Grades; die Zahlen an, an-1,an-2,..., a2, a1, a0 werden als Koeffizienten bezeichnet.

Bsp.:  f(x) = 4x5 - 2x4 + 0,5x3 + 8x2 - 3x + 1                g(x) = -0.25x6 + 3x4 - x2 - 1,5

Aufgabe:     gegeben sei die Funktion f mit der Gleichung:  f(x) = 1/2·x3 + 13/6·x2 - 8/3

    Fertigen Sie für die Funktion f eine Wertetabelle (Schrittweite in x jeweils eine halbe Einheit) an und skizzieren Sie den Graphen der Funktion f  im Intervall  -4,5 1,5  auf Millimeterpapier!

x -4,5 -4 -3,5 -3 -2,5 -2 -1,5 -1 -0,5 0 0,5 1 1,5
y -4,4 0 2,4 3,3 3,1 2 0,5 -1 -2,2 -2,7 -2,1 0 3,9

    Trotz feingliedriger Wertetabelle lassen sich folgende Eigenschaften der ganzrationalen Funktion nicht exakt ermitteln:

bullet

genaue Lage der mittleren Nullstelle

bullet

genaue Lage des Hochpunktes

bullet

genaue Lage des Punktes, zu dem der Funktionsgraph zentralsymmetrisch ist

         home                                                   zurück                            HA                              top  

        Elementare Eigenschaften ganzrationaler Funktionen

a) Nullstellen ganzrationaler Funktionen

Wiederholung: Lösen quadratischer Gleichungen

reinquadr. Gleichungen

0 = a·x2 + c

        5·x2 - 80 = 0   /+80

        5·x2  =  80   /:5

           x2  =  16   /

             |x|  = 4

        x1 = -4     x2 = 4

        L = { -4; 4 }

 

 

 

quad.Gl. ohne Absolutglied

0 = a·x2 + b·x

        0 = 4·x2 - 6·x

        0 = 2x·(2x - 3)

Ein Produkt wird Null, wenn

einer der Faktoren Null wird

 2·x = 0       (2x - 3) = 0

  x1 = 0                 x2 = 1,5

        L = { 0; 1,5 }

 

 

Normalform quadr.Gl.

0 = x2 + p·x + q

        0 = x2 + x - 6

        x1/2 = -

          x1/2 = - 

         x1 = -3     x2 = 2

 Vieta:     x1·x2 = q   = -6

                x1+x2 = -p  = -1

        L = { -3; 2 }

allgemeine Form quadr.Gl.

0 = a·x2 + b·x + c

   5·x2 + 10·x - 75  = 0   /:5

        x2 + 2·x - 15  = 0

        x1/2 = -1 ±

         x1 = -5     x2 = 3

                           x1·x2 = -15

                          x1+x2 = -2

        L = { -5; 3 }

         home                   Übung                       zurück                            HA                               top  

        Nullstellen ganzrationaler Funktionen

    Lösen kubischer Gleichungen

reinkubische Gleichungen

kubische Gleichungen ohne Absolutglied

ax3 + d = 0 ax3 + cx = 0 ax3 + bx2 = 0 ax3 + bx2 + cx = 0

0,125x3 - 1  =  0  /·8

     x3 - 8  =  0   /+8

      x3  =  8   /

x = 2

L = {2}

 

 

 

 

2x3 - 8x  =  0   

2x·(x2 - 4)  =  0

x1=0       x2 - 4  =  0   /+4

x2  =  4  /

|x|  =  2

x2 = -2   x3 = 2

L = {-2;0;2}

 

 

 

x3 - 3x2  =  0  

x2·(x - 3)  =  0

x1/2 = 0   x - 3  =  0  /+3

x  =  3

L = {0;3}

 

 

 

 

 

9x3 - 9x2 - 4x  =  0

x·(9x2 - 9x - 4)  =  0

x1 = 0     9x2 - 9x -4 = 0 /:9

x2 - x - 4/9  =  0

x2/3 = ½ ± √(¼ + 4/9)

x2/3 = ½ ± √25/36

x2/3 = ½ ± 5/6

x2 = 4/3        x3 = -

L = { -;0;4/3}

         home                   Übung                       zurück                            HA                               top  

    Lösen von kubischen Gleichungen mit Absolutglied mittels Polynomdivision

Vorbereitung:   1116 : 9  =  124        4336 : 16  =  271       Verfahren der schriftliche Division wiederholen

    0  =  x3 - 6x2 + 11x - 6        eine Lösung durch Probieren ermitteln:  x1 = 1, denn  13 - 6·12 + 11·1 - 6  =  0

    0  =  (x - 1) ·(   ?   )    dadurch kann von kubischem Term ein Linearfaktor abgespalten werden

                            Frage: Wie lautet der zweite (quadratische) Restterm der Gleichung?

                            dafür Verfahren der Polynomdivision nutzbar, denn wenn (x - 1) · (  ?  )  =  x3 - 6x2 + 11x - 6,

                            dann  (x3 - 6x2 + 11x - 6) : (x - 1)  =  (  ?  )

                            also rechnen wir:   (x3 - 6x2 + 11x - 6) : (x - 1)  =  x2 - 5x + 6

                                                            -(x3 - x2)

      -5x2 + 11x 

     -(-5x2 + 5x)

                      6x - 6

                  -(6x - 6)

                    Rest: 0

0  =  (x - 1) · (x2 - 5x + 6)    nun kann der zweite Faktor Null gesetzt und nach den Regeln für 

                                                 quadratische Gleichungen gelöst werden

        x1 = 1        x2 - 5x + 6  =  0

                            x2/3 = 2,5 ±√(6,25 - 6)  =  2,5 ±√0,25  =  2,5 ± 0,5

                            x2  =  2        x3  =  3            

    L = {1; 2; 3}                                        Probe:    (x - 1) ·(x - 2) · (x - 3)  =  x3 - 6x2 + 11x - 6

 

0  =  25x3 + 15x2 - 9x + 1    durch Probieren:  x1 = -1  (ganzzahlige Teiler vom Absolutglied probieren)

0  =  (x-(-1)) · (  ?  )            durch Polynomdivision: (25x3 + 15x2 - 9x + 1) : (x + 1) = 25x2 - 10x + 1

0  =  (x + 1) · (25x2 - 10x + 1)

           x1 = -1    25x2 - 10x + 1 = 0

                            x2/3 = 5 ± 0

L = {-1; 5}

home                   Übung                       zurück                            HA                               top  

    Lösen biquadratischer Gleichungen

Aufgabe:  Bestimmen Sie die Nullstellen der Funktion f mit der Gleichung   f(x)  =  x4 -13x2 + 36  !

0  =  x4 -13x2 + 36        Substituieren (Ersetzen):  x2 = z     (Zurückführen auf Lösung quadratischer Gleichung)

0  =  z2 - 13z + 36 

    z1/2 = 6,5 ±√(42,25 - 36) = 6,5 ±√6,25 = 6,5 ± 2,5

    z1 = 4    Zurücksubstituieren    x2 = 4        |x| = 2            xN1 = -2    xN2 = 2

    z2 = 9    Zurücksubstituieren    x2 = 9        |x| = 3            xN3 = -3    xN4 = 3            L = {-3;-2;2;3}

home                   Übung                       zurück                            HA                               top  

Frage:  Wie entscheidet man sich für das richtige Lösungsverfahren bei der Nullstellenbestimmung?

9x4 - 9x3 -4x2 = 0                 x4 - 10x2 + 9 = 0                 24x3 + 3 = 0                 4x3 - 13x + 6 =0

Hat die nach dem Nullsetzen der Funktionsgleichung entstandene Gleichung ein Absolutglied?

ja

x4 - 10x2 + 9 = 0               24x3 + 3 = 0               4x3 - 13x + 6 =0

Hat die Gleichung nur einen einzigen Variablenterm?

nein

9x4 - 9x3 -4x2 = 0

kleinste auftretende Potenz  der Variablen ausklammern

x2·(9x2 - 9x - 4) = 0

x1/2 = 0     9x2 - 9x - 4 = 0   /:9

                      x2 - x - 4/9 = 0

             x3 = -1/3        x4 = 4/3

 

 

 

 

 

 

ja

24x3 + 3 = 0

 Gleichung nach der Variablen umstellen

x3 = - 1/8

x1 = -1/2

 

 

 

 

 

nein

x4 - 10x2 + 9 = 0                     4x3 - 13x + 6 =0

Sind die auftretenden Potenzen der Variablen so symmetrisch angeordnet, dass eine Substitution sinnvoll erscheint?

ja

x4 - 10x2 + 9 = 0

kleinste auftretende Potenz der Variablen substituieren

z2 - 10z + 9  =  0

z1 = 9          z2 = 1

x1=-3   x2=-1   x3=1   x4=3

nein

4x3 - 13x + 6 =0

 mittels Polynomdivision in Linear- und Restterm zerlegen

(x + 2)·(4x2 - 8x + 3) = 0

x1 = -2    x2 - 2x + 3/4 = 0

             x2 = 0,5   x3 = 1,5

home                   Übung                       zurück                            HA                               top  

 

        Schnittstellen ganzrationaler Funktionen

 

f(-1) = 1          g(-1) = 1

f(0) = 0          g(0) = 0

f(1,8) = -1,8     g(1,8) = -1,8

Das Besondere an Schnittstellen von Funktionsgraphen ist, dass an diesen Stellen beide Funktionen den gleichen Funktionswert besitzen:

deshalb:                                                         f(x) = g(x)

-x = -1,25x3 + x2 + 1,25x

0 = -1,25x3 + x2 + 2,25x

   0 = -1,25x·(x2 - 0,8x - 1,8)

          xS1 = 0              x2 - 0,8x - 1,8 = 0

                              S1(0|0)                   xS2 = -1     xS3 = 1,8

                                                             S2(-1|-1)     S3(1,8|1,8)

home                   Übung                       zurück                            HA                               top  

       Symmetrie ganzrationaler Funktionen

Funktionsgraphen ganzrationaler Funktionen können zentralsymmetrisch zu einem beliebigen Punkt oder axialsymmetrisch zu einer Parallelen zur y-Achse verlaufen. 

Axialsymmetrie (zur y-Achse)

Zentralsymmetrie (zum Koordinatenursprung)

Bei der Axialssymmetrie kann der Graph an der Symmetrieachse gespiegelt werden und ist dann deckungsgleich zum Originalgraphen.

es gilt für alle x aus dem DB:          f(-x)  =  f(x)

Bei der Zentralsymmetrie kann der Graph um das Symmetriezentrum um 180° gedreht werden und ist dann deckungsgleich zum Originalgraphen.

es gilt für alle x aus dem DB:          f(-x)  =  -f(x)

f(x) = 0,5x4 - 2x2 - 2

f(-x) =  0,5(-x)4 - 2(-x)2 - 2

f(-x) = 0,5x4 - 2x2 - 2  =  f(x)

Graph von f  ist axialsymmetrisch zur y-Achse

f(x) = 0,5x3 - 3x

f(-x) = 0,5(-x)3 - 3(-x)

f(-x) = -0,5x3 + 3x

f(-x) = - (0,5x3 - 3x) = - f(x)

f  ist zentralsymmetrisch zum Koordinatenursprung

         home                   Übung                      zurück                            HA                               top  

         

        Potenzen und Logarithmen

        home                   Übung                      zurück                            HA                               top  

         

        Eigenschaften der Exponentialfunktionen

        home                   Übung                      zurück                            HA                               top  

         

        Exponentielles Wachstum und exponentieller Abfall

        home                   Übung                      zurück                            HA                               top  

         

        Logarithmusfunktionen

        home                   Übung                      zurück                            HA                               top  

Jahrgangsstufe:    12                Semester:    I

        Zahlenfolgen

Aufgabe:  Ergänzen Sie folgende Zahlenreihe um drei weitere Glieder und geben Sie den Grundgedanken  zur Berechnung an!

2    5    10    17    26    37    50                                                        n2 + 1

0    3/2    8/3    15/4    24/5    36/6    48/7                                (n2-1)/n

1/6    1/6    3/20    2/15    5/42    6/56    7/72                          n/(n+1)(n+2)

 

Eine reelle Zahlenfolge ist eine Aneinanderreichung von reellen Zahlen, die nach einem charakteristischen Merkmal berechnet und in einer festen Anordnung aufgeschrieben werden. Dabei handelt es sich um eine spezielle Art von Funktionen, bei denen der Definitionsbereich auf den Bereich der natürlichen Zahlen eingeschränkt wird.

Funktion Zahlenfolge
x 0 1 2 3 4 5
y 0 2 4 6 8 10
Wertetabelle     Folgenschreibweise (an) = ( 2; 4; 6; 8; 10; ... )
f(0) = 0; f(1) = 2; f(2) = 4; ... Argument                           Indexzahl

Funktionswert                  Folgenglied

a1 = 2; a2 = 4; a3 = 6; a4 = 8; ...

f(x) = 2·x

Gleichung  expliz. Bildungsvorschrift

(an) = (2·n)   

jeder Zahl wird ihr Doppeltes zuge- ordnet

Wortformulierung

Folge der geraden nat. Zahlen

graphische Darstellung

    an

  n

         home                   Übung                      zurück                            HA                               top  

        Grenzwerte von Zahlenfolgen

Bsp.:    (an) = ((2n-1)/n) = (2 - 1/n) = (1; 3/2; 5/3; 7/4; 9/5; ...199/100; ...1999/1000; ...19999/10000; ...)

                                                                  = ( 1; 1,5; 1,67; 1,75; 1,8; ... 1,99; .......1,999: ............1,9999; ...)

   

bulletje größer die Indexzahl n, umso größer auch der Wert  an der Zahlenfolge
bulletdie Zahlenfolge (an) ist monoton steigend; aber:
bulletkein Folgenglied übersteigt den Wert 2; 2 ist also  obere Schranke der Zahlenfolge
bulletje größer die Indexzahl n, umso mehr nähert sich der Wert (an) der Zahl 2 an;  die Zahl 2 scheint der Grenzwert der Zahlenfolge zu sein

        an

n

Definition:

Eine reelle Zahl  g  heißt Grenzwert einer Zahlenfolge (an) := Für jede beliebige positive reelle Zahl ε (ε>0) 
für fast alle  =  für unendlich viele ja, nur für endlich viele nein

ε-Umgebung -  offenes Intervall   g - ε < an < g + ε

liegen fast alle Folgenglieder der Folge (an) in der ε-Umgebung der Zahl g.
Eine reelle Zahl  g  heißt Grenzwert einer Zahlenfolge (an) := bei ε>0, beliebig (aber fest)  gilt für fast alle natürlichen Zahlen n:

    |an - g| < ε

Schreibweise:  

Man sagt:   (an) ist konvergent

Bsp: Bsp:
Vermutung: 2 ist der Grenzwert der Zahlenfolge (an) Vermutung: 0,6 ist der Grenzwert der Zahlenfolge (an)
Frage:    Ab welchem Folgenglied liegen alle weiteren in der 1/100-Umgebung von 2? Aufgabe: Weisen Sie nach, dass die Folge (an) den Grenzwert g = 2 hat!
zweiten Bruch auf Hauptnenner erweitern ε beliebig, aber fest

zweiten Bruch auf Hauptnenner erweitern

gleichnamige Brüche addieren gleichnamige Brüche addieren
Term vereinfachen Term vereinfachen
Betragstriche auflösen Betragstriche auflösen
nach n umstellen nach n umstellen
n > 100 der Term rechts vom Relationszeichen ist für  ε beliebig, aber fest eine feste reelle Zahl
bulletab dem Folgenglied a101 = 201/101 liegen alle weiteren Folgenglieder innerhalb der 1/100-Umgebung des vermuteten Grenzwertes g = 2
bulletdies ist aber kein Nachweis für die Richtigkeit des vermuteten Grenzwertes, weil bei anderen (kleineren) ε-Umgebungen möglicherweise gar kein Folgenglied in dieser ε-Umgebung liegt
bulletwir brauchen also einen Nachweis für jede beliebige ε-Umgebung
bulletnur endlich viele natürliche Zahlen n werden kleiner sein als diese feste reelle Zahl
bulletaber unendlich viele natürliche Zahlen sind mit Sicherheit größer als diese feste Zahl, egal wie groß sie ist
bulletdamit gilt die letzte Ungleichung (und damit auch die erste Ungleichung) für fast alle natürliche Zahlen n
bulletdamit ist der Nachweis erbracht: es gilt         

          home                   Übung                      zurück                            HA                               top  

        Grenzwertsätze für Zahlenfolgen

Der Nachweis eines Folgengrenzwertes mit Hilfe der Grenzwertdefinition ist aufwendig; außerdem muss man den Grenzwert einer Zahlenfolge durch Probeberechnungen von Folgengliedern hoher Stellenzahl erst einmal vermuten, was durchaus auch zu Fehlvermutungen führen kann. Besser wäre es zweifelsohne, man könnte den Grenzwert einer Folge berechnen. Unter der Voraussetzung, dass man schon einige Folgengrenzwerte kennt, ist dies mit Hilfe der Grenzwertsätze für Folgen möglich.

Es seien  (an)  und  (bn) zwei konvergente Zahlenfolgen mit        und     .

Dann ist auch jede Zahlenfolge (cn) mit  (cn) = ((an) + (bn)) konvergent und es gilt:    gc  =  ga + gb.      Ähnliches gilt auch für die anderen drei Grundrechenarten.

Vor allem wenn es gelingt, eine Folge in Nullfolgen und konstante Folgen zu zerlegen, ist eine Berechnung des Folgengrenzwertes mit Hilfe der Grenzwertsätze leicht möglich.

Bsp.:   

              

                

Bei komplizierteren Folgen erfolgt die Zerlegung in konstante Folgen und Nullfolgen durch Ausklammern der größten Potenz von n in Zähler und Nenner.

Bsp.:      

               

         home                   Übung                      zurück                            HA                               top  

        Grenzwerte von Funktionen

Bei den Grenzwerten von Funktionen muss man zwei Arten unterscheiden: den Grenzwert einer Funktion im Unendlichen und den Grenzwert einer Funktion an einer Stelle xo. Bei der Definition führt man diese Grenzwerte auf Grenzwerte von Folgen zurück; diese Definitionen sind für Grenzwertberechnungen allerdings recht unhandlich, so dass man auch hier lieber auf die Anwendung von sogenannten Grenzwertsätzen zurückgreift.

Grenzwert einer Funktion im Unendlichen Grenzwert einer Funktion an der Stelle xo
Eine Funktion f hat für x ∞ den Grenzwert G, wenn gilt:
bulletf ist für alle x a  (a R) definiert
bulletfür jede divergente Folge (xn) konvergiert die zugehörige Funktionswertefolge (f(xn)) gegen G
bulletSchreibweise:
Eine Funktion f hat für x xo den Grenzwert G, wenn gilt:
bulletf ist in jeder ε-Umgebung von xo definiert (ε > 0)
bulletfür jede gegen xo konvergierende Folge (xn) konver- giert die zugehörige Funktionswertefolge (f(xn)) gegen G
bulletSchreibweise: 
Bsp.:   Bsp.:  f(x) = 2x + 3 
durch Probieren:
x 10     100     1000     10000     100000   ...  
f(x)    2,1   2,01    2,001   2,00001   2,00001 ...   2    
durch Probieren:
x 1    1,5    1,9    1,99    2    2,01    2,1    2,5    3
f(x)   5     6     6,8    6,98    7    7,02    7,2     8     9  
mittels Testfolge:  (xn)= (10n)  mit   

zugeh.Fktswertefolge:  

Grenzwertbildung:        

Ergebnis: Grenzwert von f im Unendlichen   

dieser Grenzwert wurde jedoch mit einer einzelnen konkreten Testfolge be- stimmt; die Definition verlangt aber einen Nachweis für jede beliebige Testfolge

mittels Testfolge: (xn)=(2+1/n)  mit

zugeh.Fktswertefolge:

Grenzwertbildung:                 

Ergebnis: Grenzwert von f an Stelle xo=2 

dieser Grenzwert wurde jedoch mit einer einzelnen konkreten Testfolge be- stimmt; die Definition verlangt aber einen Nachweis für jede beliebige Testfolge

mittels beliebiger divergenter Testfolge:                        (xn) mit

zugeh.Fktswertefolge: 

Grenzwertbildung: wenn (xn) divergent ist, so konvergiert (1/xn) gegen Null

Ergebnis: Grenzwert von f im Unendlichen   

mittels beliebiger, gegen xo konvergierender Testfolge:  (xn) = (2+hn) mit   (sogenannte h-Methode)

zugeh.Fktswertefolge:                                                     

                               (f(xn) = (2·(2+hn)+3) = (7+2hn)

Grenzwertbildung:

                

Ergebnis: Grenzwert von f an Stelle xo=2 
Leichter lässt sich der Nachweis für den Grenzwert aber mit den auch für Funktionen geltenden Grenzwertsätzen führen, was eine Termumformung notwendig macht:

Dieser Grenzwert gibt Auskunft darüber, dass der Graph der Funktion f am rechten Rand des Koordinatensystems sich beliebig dicht der waagerechten Gerade mit der Gleichung y = 2 nähert, ohne sie je zu erreichen. So ein Verhalten nennt man: der Graph hat die waagerechte Asymptote y = 2

Auch für den Grenzwert von Funktionen an einer Stelle xo gelten Grenzwertsätze, deren Anwendung eine Termum- formung dann notwendig macht, wenn bei Einsetzen der Stelle xo in die Funktionsgleichung der Nenner Null wird. Dies ist hier aber nicht der Fall:

Dieser Grenzwert ist allerdings relativ uninteressant, weil die Funktion f an der Stelle 2 auch den Funktionswert f(2) =7 besitzt, und somit der Graph an dieser Stelle keine Besonderheiten aufweist. So etwas nennt man: der Graph ist an der Stelle 2 stetig.

Grenzwerte von Funktionen an einer Stelle xo sind besonders dort von Interesse, wo die Funktion f nicht definiert ist. An solchen Stellen kann folgendes auftreten:

xo = -1

der Graph hat an der Stelle xo eine Lücke
xo = 1 für x<1 gilt:   für x>1 gilt:

der Graph hat an der Stelle xo einen Sprung
xo = 1 existiert nicht, eine kleine Wertetabelle zeigt: nähert man sich von links der Zahl 1, so werden die Funk- tionswerte immer kleiner; bei Annäherung von rechts werden die Funktionswerte immer größer
x 0 0,9 0,99 1 1,01 1,1 2
y 0 -9 -99 / 101 11 1

der Graph hat an der Stelle xo eine soge- nannte Polstelle (mit Vorzeichenwechsel)

weitere Beispiele:

bullet der Graph hat an der Stelle xo=3 eine Lücke
bullet der Graph hat an der Stelle xo=0 eine Lücke
bullet der Graph hat an der Stelle xo=2 eine Lücke

           home                   Übung                      zurück                            HA                               top  

        Das Tangentenproblem

Problem:  Wie bestimmt man bei einem beliebigen Funktionsgraphen den Anstieg der Kurve in einem Punkt Po?

Im Unterschied zu linearen Funktionen mit Gleichungen der Form  y = m·x + n, deren Graphen (Geraden) in jedem Punkt den gleichen Anstieg m haben, ändert sich der Kurvenanstieg bei den Graphen anderer Funktionstypen von Punkt zu Punkt. Zur Lösung des sogenannten Tangentenproblems benötigt man aber diesen Anstieg an einer Stelle xo, um die Gleichung der Tangente im Punkt Po (Gerade, die in unmittelbarer Nähe von Po nur einen gemeinsamen Berührungspunkt mit der Kurve hat) aufstellen zu können. Außerdem ist diese Steigungszahl auch ein Kriterium für das lokale Änderungsverhalten der Funktion und lässt somit bei vielen praktischen Anwendungen aus den funktionalen Zusammenhängen der Vergangenheit Prognosen für die zukünftige Entwicklung diese Sachverhaltes zu. Am Beispiel der Funktion f(x) = x2  wollen wir zeigen, wie man mit dem Grundgedanken der Infinitesimalrechnung dieses Problem lösen kann:

bulletwir wählen zunächst einen Punkt Po, in dem der Anstieg des Funktionsgraphen von f ermittelt werden soll:    Po(1|1)
bulletda wir ohne Anstieg bei xo=1 noch keine Tangentengleichung aufstellen können, wählen wir rechts von Po noch einen zweiten Punkt Ph auf der Normalparabel (z.B. Ph(3|9); so können wir wenigstens über die Zweipunktgleichung die Gleichung einer Sekante durch beide Punkte aufstellen können:  y-1= ·(x-1)   y-1=4·(x-1)   y = 4x - 3

bulletnun lassen wir den zweiten Punkt Ph immer näher an den Punkt Po heranrücken, so dass die Lage der Sekante immer besser mit der Lage der gesuchten Tangente übereinstimmt
bulletwählen also nun Ph(2|4), woraus sich für die zweite Sekante ergibt:  y-1= ·(x-1)   y-1=3·(x-1)   y = 3x - 2

bullethalbiert man den waagerechten Abstand der Punkte Po und Ph weiter, merkt man, dass die Sekantenanstiege mS eine Zahlenfolge darstellen:
bulletPh(1,5|2,25)   y-1= ·(x-1)   y-1=2,5·(x-1)   y = 2,5x - 1,5
bulletPh(1,25|1,5625)   y-1= ·(x-1)   y-1=2,25·(x-1)   y = 2,25x - 1,25
bulletdie Folge der Sekantenanstiege würde sich wie folgt weiterentwickeln:  
n 1 2 3 4 5 6 7             usw
mS 4 3 2,5 2,25 2,125 2,0625 2,03125    usw

bulletman darf vermuten, dass diese Folge für n gegen den Grenzwert 2 besitzt; das würde bedeuten:
bulletmittels Punktrichtungsgleichung lässt sich nun eine Tangentengleichung aufstellen:  y - 1 = 2 · (x - 1)      y = 2x - 1  ist Gleichung der Tangente
bulletsomit wird klar: je kleiner der (waagerechte) Abstand zwischen Ph und Po - also h - wird, umso näher kommt der Sekantenanstieg ms dem Tangentenanstieg mt, den die Tangente im Punkt Po an den Graph der Funktion f hat; somit wird aus einer mittleren Änderungsrate über ein Intervall die lokale Änderungsrate der Funktion f an einer Stelle xo.

         home                   Übung                      zurück                            HA                               top  

        Die erste Ableitung einer Funktion an einer Stelle xo

Der Tangentenanstieg mt an den Graphen einer Funktion f in einem Punkt Po ist identisch mit dem Anstieg des Graphen selbst in Po. Damit stellt sich die Frage, wie man einen solchen Anstieg bei beliebigem Funktionsgraphen und beliebiger Stelle xo ausrechnen kann, ohne sich auf Vermutungen verlassen zu müssen. Hier kommt wieder der zentrale Begriff der Infinitesimalrechnung - Grenzwert - ins Spiel. Die Sekantenanstiege stellen eine Funktion in Abhängigkeit des waagerechten Punktabstandes h (h>0) dar; der Grenzwert dieser Funktion ms(h) für h gegen Unendlich ist der gesuchte Anstieg des Graphen in Po.

geg.:  f(x) = x2

 xo = 1                Po(1|1) 

 xh = 1+1 = 2      Ph(2|4)

geg.:  f(x) = x2

   xo = 1     Po(1|1)

   xh = 1+h  Ph(1+h|(1+h)2)

geg.:  f(x) = x2

 xo = bel.     Po(xo|xo2)

 xh = xo+h Ph(xo+h|(xo+h)2)

geg.:  f(x) = bel.

xo = bel.     Po(xo|f(xo))

xh = xo+h  Ph(xo+h|f(xo+h))

  1. ms =

      ms =  

Sekantengleichung:

y-1 = 3·(x -1)    y = 3x - 2

  1. ms(h) =

   ms(h) =

   ms(h) =

   ms(h) = 2 + h

  1. ms(xo;h) =

ms(xo;h) =

ms(xo;h)=

ms(xo;h) = 2·xo + h

1.ms(h) =

·diesen Term nennt man auch Differenzenquotienten D(h)

·er beschreibt, wie sich mit kleiner werdendem waage- rechten Abstand h zwischen Ph und Po der Sekantenan- stieg ändert

   2.  mt =

     mt =

     mt = 2

·Anstieg der Normalparabel im Punkt Po(1|1) ist gleich 2 ·Anstieg der Tangente an die Normalparabel im Punkt Po(1|1) ist gleich 2 ·Tangentengleichung:  y-1=2·(x-1)   y = 2x - 1

2.  mt(xo)=  

    mt(xo) =  

    mt(xo) = 2·xo

·Anstieg der Normalparabel ist an jeder beliebigen Stelle xo doppelt so groß wie xo

·Anstieg der Normalparabel ist selbst auch eine Funktion von xo

2.  mt(xo)  =     

       mt(xo)  =  

existiert , so nennt man diesen Grenzwert den Differentialquotienten der Funktion f oder auch die erste Ableitung der Funktion f an der Stelle xo

Symbol:   mt(xo)= f '(xo)

Die zu einer gegebenen Funktion f(x)  i.d.R. existierende Funktion f '(x) ordnet jeder beliebigen Stelle x einen Tan- gentenanstieg mt  bzw. einen Kurvenanstieg m zu. Mit ihrer Hilfe kann man das Tangentenproblem lösen, aber auch eine Vielzahl weiterführender Informationen über den Funktionsgraphen in Erfahrung bringen, denn dieser Anstieg ist ein Maß für die lokale Änderungsrate der Funktion f. Das dargestellte Verfahren zur Ermittlung der Funktion f '(x) ist dabei allgemeingültig auf jede beliebige Funktion anwendbar.

           home                   Übung                      zurück                            HA                               top  

        Elementare Ableitungsregeln

Bei der Untersuchung verschiedener Funktionen fielen einige Gesetzmäßigkeiten zwischen den Ausgangsfunktionen f und ihren Ableitungsfunktionen f '  auf, die man in folgenden Ableitungsregeln zusammenfassen kann:

bulletPotenzregel:         f(x)  =  xn                 f '(x) = n·xn-1              gilt nur für Potenzfunktionen;                         alter Exponent multipliziert mit Potenzfunktion mit um 1 vermindertem neuen Exponenten
bulletKonstantenregel: f(x)  =  c  (c R)       f '(x) = 0                      Ableitung eines konstanten Summanden ist Null
bulletFaktorregel:          f(x)  = c · g(x)         f '(x) = c · g '(x)         konstanter Faktor bleibt unabgeleitet stehen
bulletSummenregel:      h(x) = f(x) + g(x)   h'(x) = f'(x) + g'(x)  bei Summen jeden Summanden einzeln ableiten

           home                   Übung                      zurück                            HA                               top 

        Rechenverfahren Tangente (Normale)

Das oben beschriebene Tangentenproblem lässt sich jetzt relativ einfach lösen:

gegeben:   eine Funktion f  und   eine Stelle xo, an der die Tangente an den Graphen Gf gelegt werden soll

  1. berechnen Sie  yo = f(xo)  als Funktionswert der gegebenen Funktion f an der Stelle xo; daraus ergeben sich die Berührungspunktkoordinaten zwischen Graph und Tangente:       Po(xo|f(xo))
  2. berechnen Sie den benötigten Tangentenanstieg  mt = f '(xo)  als Funktionswert der Ableitungsfunktion f '(x) an der Stelle xo 
  3. ermitteln Sie mittels Punktrichtungsgleichung:   y - yo = mt ·(x - xo)   die Gleichung der gesuchten Tangente

Bsp.:   gesucht sei die Gleichung der Tangente an den Graphen der Funktion f(x) = 0,25x2 - 3x  an der Stelle xo= 2  dazu muss man zuerst die Ableitungsfunktion  f '(x) berechnen (Ableitungsregeln):  f '(x) = 0,25·2x - 3·1 = 0,5x - 3

  1.  yo = f(2) = 0,25·(2)2 - 3·2 = -5        Po(2|-5)     
  2.  mt = f '(2) = 0,5·2 - 3 = -2   
  3.   y - (-5)  = -2 · (x - 2)        y + 5 = -2x + 4        

     y = -2x - 1  ist die Gleichung der gesuchten Tangente

        home                   Übung                      zurück                            HA                               top 

        Anwendungen zur Steigung

LB.S.41 Nr.15

f(x) = x2-2x+2       f '(x) = 2x-2

Po(2|2)                 f '(2) = 2

Tangente:   y - 2  = 2 · (x - 2)

                  y = 2x - 2

g(x) = a(x - 4)2 + b        

g(x) = ax2-2ax+16a+b    g'(x) = 2ax-2

I   g(2) = 2 weil Graph Gg durch Po(2|2)      II g'(2) = 2 weil beide Graphen sich berühren

I   2 = 4a - 16a + 16a + b                         II  2 = 4a - 8a

I   2 = 4a + b       b = 4                             II  2 = -4a      a = -½

g(x) = -½x2 + 4x - 4

       home                   Übung                      zurück                            HA                               top 

        Produkt-, Quotienten- und Kettenregel

Produktregel

Quotientenregel

Kettenregel

Lässt sich eine Funktion f(x) als Produkt zweier Funktionen u(x) und v(x) darstellen, so bildet man die 1.Ableitung der Funktion f nach der Regel: Lässt sich eine Funktion f(x) als Quotient aus der Zählerfunktion u(x) und der Nennerfunktion v(x) darstel- len, so bildet man die 1.Ableitung der Funktion f nach der Regel: Lässt sich eine Funktion f(x) als Nacheinanderausführung der inneren Funktionen u(x) und der äußeren Funktion v(x) darstellen, so bildet man die Ableitung der Funktion f nach der Regel:
f '(x)=[u(x)·v(x)]'=u'(x)·v(x)+u(x)·v'(x)

f '(x) = v'(u(x)) · u'(x)                also:

oder kurz: [u·v]' = u'·v + u·v'

oder kurz: 

 äußere Ableitung · innere Ableitung

Beispiele: Beispiele: Beispiele:
f(x) = x2 · x3     = x5

f '(x) = 2x·x3+x2·3x2 = 2x4+3x4 = 5x4

  = x2 - x

=2x-1

f(x) = (2x2-5)3

f '(x) = 3(2x2-5)2·4x = 12x·(2x2-5)2

f(x) = (2x-1)·x

f '(x) = 2·x + (2x-1)·1/(2·x)

f '(x) = 2·x·2x/(2x)+(2x-1)/(2x)

f '(x) = (6x-1)/(2x)

f(x) = (3x2 - 4)

f '(x) = 1/(2√(3x2 - 4)) · 6x

f '(x) = 3x/√(3x2 - 4)

       home                   Übung                      zurück                            HA                               top 

 

        Zusammenhang zwischen erster Ableitung und Monotonieverhalten der Funktion f

Mit dem Monotonieverhalten einer Funktion beschreibt man die zukünftige Entwicklung der Funktionswerte einer Funktion.

Definition:

 

 

 

 

 

Eine Funktion f ist im Intervall I monoton steigend, wenn für alle x1,x2  I  mit x2 > x1 gilt:     f(x2) >= f(x1)

Eine Funktion f ist im Intervall I streng monoton steigend, wenn für alle x1,x2  I  mit x2 > x1 gilt:     f(x2) > f(x1)

Eine Funktion f ist im Intervall I monoton fallend, wenn für alle x1,x2  I  mit x2 > x1 gilt:     f(x2) <= f(x1)

Eine Funktion f ist im Intervall I streng monoton fallend, wenn für alle x1,x2  I  mit x2 > x1 gilt:     f(x2) < f(x1)

Diese Definition ist zwar sehr anschaulich, eignet sich aber nicht so sehr zur Bestimmung der Monotonieintervalle einer Funktion f. Das man für das Monotonieverhalten einer Funktion f ein leichter handhabbares Kriterium finden kann, macht das folgende Beispiel deutlich:

  f(x) = ·x3+½·x2-2x

 

 

für - ∞ < x < -2 gilt: f(x) monoton steigend

für - 2 < x < 1   gilt: f(x) monoton fallend

für 1 < x < ∞    gilt:  f(x) monoton steigend

  f '(x) = x2 + x - 2    S(-½|-2,25)

  0  =  x2 + x - 2

 x1/2 = -½ ± √(¼+2)  =  -½ ± 1,5

  x1 = -2     x2 = 1

für  - ∞ < x < -2    gilt: f '(x) > 0

für   - 2 < x < 1     gilt: f '(x) < 0

für     1 < x < ∞    gilt:  f '(x) > 0

Daraus wird deutlich:

bulletes gibt einen Zusammenhang zwischen dem Monotonieverhalten der Funktion f und dem Vorzeichen der ersten Ableitung f '
bulleteine Funktion f ist an der Stelle x monoton steigend, wenn gilt:               f '(x) >= 0
bulleteine Funktion f ist an der Stelle x streng monoton steigend, wenn gilt:     f '(x) > 0
bulleteine Funktion f ist an der Stelle x monoton fallend, wenn  gilt:                f '(x) <= 0
bulleteine Funktion f ist an der Stelle x streng monoton fallend, wenn  gilt:      f '(x) < 0
bulletdie Funktion f ändert an den Stellen x ihre Monotonie, an denen die erste Ableitung f ' ihr Vorzeichen ändert
bulletdafür kommen nur die Stellen in Frage, an denen die erste Ableitung f ' Nullstellen besitzt

Die Stellen, an denen die Funktion ihr Monotonieverhalten ändert, sind ganz besondere Stellen - sogenannte Extremstellen. An diesen Stellen hat der Funktionsgraph lokale Hoch- oder Tiefpunkte. Die Kenntnis solcher besonderen Kurvenpunkte ist für die praktische Anwendung der Funktionslehre von enormer Bedeutung.

       home                   Übung                      zurück                            HA                               top 

        Zusammenhang zwischen zweiter Ableitung und Krümmungsverhalten der Funktion f

  f(x) = 1/12·x4- ½·x2 - ½

 

 

 

für - ∞ < x < -1 gilt: f(x) linksgekrümmt

für - 1 < x < 1   gilt: f(x) rechtsgekrümmt

für 1 < x < ∞    gilt:  f(x) linksgekrümmt

  f ''(x) = x2  - 1    S(0|-1)

  0  =  x2  - 1

  x2  =  1

  x1 = -1     x2 = 1

für  - ∞ < x < -1    gilt: f ''(x) > 0

für   - 1 < x < 1     gilt: f ''(x) < 0

für     1 < x < ∞    gilt:  f ''(x) > 0

Daraus wird deutlich:

bulletes gibt einen Zusammenhang zwischen dem Krümmungsverhalten der Funktion f und dem Vorzeichen der zweiten Ableitung f ''
bulleteine Funktion f ist an der Stelle x linksgekrümmt (konkav),   wenn  gilt:     f ''(x) >= 0
bulleteine Funktion f ist an der Stelle x streng linksgekrümmt,     wenn   gilt:     f ''(x) > 0
bulleteine Funktion f ist an der Stelle x rechtsgekrümmt (konvex), wenn  gilt:     f ''(x) <= 0
bulleteine Funktion f ist an der Stelle x streng rechtsgekrümmt,    wenn  gilt:     f ''(x) < 0
bulletdie Funktion f ändert an den Stellen x ihr Krümmungsverhalten, an denen die zweite Ableitung f '' ihr Vorzeichen ändert
bulletdafür kommen nur die Stellen in Frage, an denen die zweite Ableitung f '' Nullstellen besitzt

Die Stellen, an denen die Funktion ihr Krümmungsverhalten ändert, sind ganz besondere Stellen  -   sogenannte Wendestellen. An diesen Stellen hat der Funktionsgraph Wendepunkte. Die Kenntnis solcher besonderen Kurven- punkte ist für die praktische Anwendung der Funktionslehre von enormer Bedeutung.

        home                   Übung                      zurück                            HA                               top 

        Rechenverfahren Extrempunkte

In vielen Fällen ist eine vollständige Monotonieuntersuchung von Funktionen nicht nötig, um die Lage ihrer Extrem- punkte aufzuspüren. Beim vereinfachten Verfahren zur Berechnung von Extrempunkten macht man sich die Zusammenhänge zwischen den ersten beiden Ableitungen und den Eigenschaften des Funktionsgraphen zu Nutze:

  1. berechnen der beiden ersten Ableitungen der Funktion f
  2. ermitteln der möglichen Extremstellen xE als Nullstellen der ersten Ableitung          

           →  notwendiges Kriterium für die Existenz von Extrempunkten

  1. berechnen der 2.Ableitung an den möglichen Extremstellen und untersuchen dieser Werte auf ihr Vorzeichen:       · f ''(xE) < 0 , dann befindet sich an der Stelle xE ein Tiefpunkt                                                                      · f ''(xE) < 0 , dann befindet sich an der Stelle xE ein Hochpunkt                           

           →  hinreichendes Kriterium für die Existenz von Extrempunkten

  1. berechnen der Funktionswerte (Extremwerte) an den Stellen xE und angeben der Extrempunkte
f(x) = 0,1·x3 - 1,2·x2 + 2,1·x + 5,4

1. f '(x) = 0,3·x2 - 2,4·x + 2,1       

f ''(x) = 0,6·x - 2,4

2. 0 = 0,3·x2 - 2,4·x + 2,1

0 = x2 - 8x + 7

xE1 = 1   xE2 = 7  sind mögliche Extremstellen von f

3. f ''(1) = -1,8 < 0 also da HP

f ''(7) = 1,8 > 0 also da TP

4. f(1) = 6,4   damit H(1|6,4)

f(7) = -4,4  damit T(7|-4,4)

        home                   Übung                      zurück                            HA                               top 

        Rechenverfahren Wendepunkte

 

        home                   Übung                      zurück                            HA                               top 

        Kurvendiskussion ganzrationaler Funktionen

Ziel einer vollständigen Kurvendiskussion ist ein möglichst exakt gezeichneter Funktionsgraph, der alle wich- tigen Eigenschaften der Funktion graphisch veranschaulicht. Dies ist allein mit einer Wertetabelle nicht zu erreichen, weil wichtige Punkte des Funktionsgraphen wie Extrem- und Wendepunkte nur selten bei ganz- zahligen x-Werten zu finden sind. Kurvendiskussionen folgen in der Regel einer festgelegten Schrittfolge, die wir hier an einem Beispiel vorstellen.

Bsp.:    f(x) = -x3 + 9x2 - 24x + 16

bulletf '(x) = -3x2 + 18x - 24
bulletf ''(x) = -6x + 18
bulletf '''(x) = -6
bulletbestimmen Sie zunächst die ersten drei Ableitungen, sie werden für die Extrem- und Wendepunktuntersuchung benötigt
  1. Definitionsbereich:   DB = {x|xR} = R
bulletder Definitionsbereich umfasst alle Zahlen, denen die Funktionsgleichung ohne Einschränkung einen Funktions- wert zuordnet
bulletbei ganzrationalen Funktionen gibt es keinen Grund, eine Zahl aus dem Definitionsbereich auszuschließen
  2.  Symmetrie:

       f(-x) = -(-x)3 + 9·(-x)2 - 24·(-x) + 16 = x3 + 9x2 + 24x + 16

       f(x) = -x3 + 9x2 - 24x + 16          -f(x) = x3 - 9x2 + 24x - 16

bulletf(-x) ≠  f(x)   es liegt also keine Axialsymmetrie zur y-Achse vor 
bulletf(-x) -f(x)  es liegt auch keine Zentralsymmetrie zum Koordinatenursprung vor

Dies heißt jedoch nicht, dass der Funktionsgraph keine Symmetrie aufweist. Wie wir später sehen werden ist jeder Funktionsgraph von Funktionen dritten Grades punktsymmetrisch zum einzigen Wendepunkt.

bulletwir untersuchen im Grundkurs Funk- tionsgraphen nur auf Achsensymmetrie zur y-Achse und Punktsymmetrie zum Koordinatenursprung; andere Sym- metriearten bleiben unberücksichtigt
bulletberechnen Sie den Funktionswert f(-x) und vergleichen Sie ihn dann mit den Termen f(x) und  -f(x) (siehe Symmetrie ganzrationaler Funktionen)
bulletbei ganzrationalen Funktionen hängt das Symmetrieverhalten nur von den auftretenden Exponenten ab
  3. Nullstellen:

     0 = -x3 + 9x2 - 24x + 16  /·(-1)

    0 = x3 - 9x2 + 24x - 16         NR: (x3-9x2+24x-16):(x-1) = x2-8x+16

    0 = (x - 1)·(x2 - 8x + 16)            -(x3-x2)

   xN1 = 1     x2 - 8x + 16 = 0               -8x2+24x

                  xN2/3 = 4 ± √(16-16)               -(-8x2+8x)

   Doppellösung: xN2/3 = 4                          16x-16

bulletFunktionsgleichung Null setzen und die entstehende Gleichung mit geeigneten Mitteln lösen (siehe auch Nullstellen ganzrationaler Funktionen)
bulletganzrationale Funktionen n-ten Grades besitzen maximal n Nullstellen
bulletdas hier zwingend notwendige Verfah- ren der Polynomdivision setzt voraus, dass eine Lösung der Gleichung durch Probieren gefunden wird
  4. Extrempunkte:

  f '(x) = 0 = -3x2 + 18x - 24 /:(-3)

            0 = x2 - 6x + 8

            xE1/2 = 3 ± √(9-8)  

               xE1 = 2      f ''(2) = 6 > 0   f(2) = -4     T(2|-4)

          xE2 = 4      f ''(4) = -6 < 0   f(4) = 0     H(4|0)

bulletzunächst mit dem vereinfachten Re- chenverfahren für Extrempunkte ver- suchen, die Koordinaten der auftreten- den Extrempunkte zu ermitteln
bulletbei auftretenden Problemen auf Monotonieuntersuchung mittels Teststellenverfahren ausweichen
bulletganzrationale Funktionen n-ten Grades besitzen maximal (n-1) Extrempunkte
  5. Wendepunkte:

  f ''(x) = 0 = -6x + 18 

            6x = 18 /:6

            xW = 3     f '''(3) = -6 0   f(3) = -2     W(3|-2)               

bulletzunächst mit dem vereinfachten Re- chenverfahren für Wendepunkte ver- suchen, die Koordinaten der auftreten- den Wendepunkte zu ermitteln
bulletbei auftretenden Problemen auf Krümmungsuntersuchung mittels Teststellenverfahren ausweichen
bulletganzrationale Funktionen n-ten Grades besitzen maximal (n-2) Wendepunkte
  6. Verhalten im Unendlichen    
für sehr große x (rechter Rand des KS) strebt f(x) immer kleineren Werten zu; Funktionsgraph verläuft rasch nach unten  für sehr kleine x (linker Rand des KS) strebt f(x) immer größeren Werten zu; Funktionsgraph verläuft rasch nach oben 
bullet an den Rändern des KS verhält sich die Funktion f so wie die Grundfunktion g(x) = -x3
bullethier untersucht man das Verhalten des Funktionsgraphen an den "Rändern des Koordinatensystems" (siehe Grenzwert einer Funktion im Unendlichen)
bulletdas Verhalten im Unendlichen hängt bei ganzrationalen Funktionen maßgeblich vom Term mit der größten Potenz von x ab
  7. Wertetabelle:           x      0,5          4,5          5

                                          y    6,125     -0,875        -4

bullettrotz der bisherigen Ergebnisse erfor- dert die gewünschte Genauigkeit der Zeichnung einige wenige ergänzende Wertepaare
  8. graphische Darstellung:

bulleteintragen aller bisheriger Ergebnisse und verbinden der Punkte unter Berück- sichtigung der Funktionseigenschaften (z.B.Krümmung ändern im Wendepunkt)

 

 f(x) = ⅓·x3 - x
bulletf '(x) = x2  - 1
bulletf ''(x) = 2x 
bulletf '''(x) = 2
f(x) = ¼·x4 - 5/3·x3 + 3x2
bulletf '(x) = x3  - 5x2 + 6x
bulletf ''(x) = 3x2 - 10x + 6 
bulletf '''(x) = 6x - 10
  1.DB = R 1.DB = R
 2.  Symmetrie:

       f(-x) = ⅓·(-x)3 - (-x) = -⅓·x3 + x

       f(x) = ⅓·x3 - x        -f(x) = -⅓·x3 + x

bulletf(-x) = -f(x)  zentralsymmetrisch zum Koord.ursprung 
2.  Symmetrie:

       f(-x) = ¼·(-x)4 - 5/3·(-x)3 + 3(-x)2 = ¼·x4 +5/3· x3 + 3x2

       f(x) = ¼·x4 - 5/3·x3 + 3x2   -f(x) =- ¼·x4 + 5/3·x3 - 3x2

bulletf(-x) ≠  f(x)  nicht axialsymmetrisch zur y-Achse
bulletf(-x) ≠  -f(x)  nicht zentralsymmetrisch zum KU 
  3. Nullstellen:

     0 = ⅓·x3 - x 

    0 = x ·(⅓·x2 - 1 )

    xN1 = 0     ⅓·x2 - 1= 0  

                       ⅓·x2 = 1             

                         x2 = 3           

                 xN2 = -3         xN3 = 3                 

 3. Nullstellen:

     0 = ¼·x4 - 5/3·x3 + 3x2 /·4

    0 = x4 - 20/3·x3 + 12x 

    0 = x2 · (x2 - 20/3·x + 12)

    xN1/2 = 0     x2 - 20/3· x + 12 = 0  

                xN3/4 = 10/3 ± √(100/9-12)     

                 keine weiteren Nullstellen 

  4. Extrempunkte:

  f '(x) = 0 = x2  - 1 /:+1

            x2 = 1

          xE1 = -1   f ''(-1) = -2 < 0  f(-1) =    H(-1| )

          xE2 = 1    f ''(1) = 2 > 0   f(1) = -   T(1|- )

4. Extrempunkte:

  f '(x) = 0 = x3  - 5x2 + 6x 

            0 = x · (x2  - 5x + 6)

   xE1 = 0        xE2/3 = 2,5 ± √(6,25-6)      f ''(0)=6 T1(0|0)

          xE2 = 2     f ''(2) = -2 < 0   f(2) = 8/3     H(2| 8/3)

          xE3 = 3      f ''(3) = 3 > 0    f(3) = 9/4   T2(3|9/4)

  5. Wendepunkte:

  f ''(x) = 0 = 2x  

       xW = 3     f '''(0) = 2 0   f(0) = 0

     W(0|0)               

5. Wendepunkte:

  f ''(x) = 0 = 3x2 - 10x + 6 /:3

              0 = x2 - 10/3·x + 2

               xW1/2 = 5/3 ± √(25/9-2)     

xW1=(5+√7)/f'''(2,55)=5,30 f(2,55)=2,44 W1(2,6|2,4) 

xW2=(5-√7)/f'''(0,785)=-5,30 f(0,785) =1,14 W(0,8|1,1)

  6. Verhalten im Unendlichen  

       

Graph strebt am linken Rand nach unten und am rechten nach oben         Graph verhält sich also etwa wie g(x) = x3

6. Verhalten im Unendlichen  

     

Graph strebt sowohl am linken wie am rechten Rand nach oben ähnlich  g(x) = x4

  7. Wertetabelle:      x      0,5      1,5     2      2,5    3

                                     y    -0,46  -0,375  0,67    2,7   6

7. Wertetabelle:      x      -1      -0,5     1      3,5    4

                                  y     4,92   0,97   1,58   2,81   5,33

  8. graphische Darstellung:

 

8. graphische Darstellung:

bulletGraphen von Funktionen dritten Grades haben typischerweise ein S-Form
bulletGraphen von Funktionen vierten Grades haben ty- pischerweise eine W-Form (nach oben oder unten)

 

        home                   Übung                      zurück                            HA                               top 

        Kurvenscharen ganzrationaler Funktionen

 

        home                   Übung                      zurück                            HA                               top 

        Rekursionsaufgaben zu ganzrationaler Funktionen

 

        home                   Übung                      zurück                            HA                               top

        Extremwertaufgaben mit ganzrationalen Funktionen

 

        home                   Übung                      zurück                            HA                               top

 

Jahrgangsstufe:    12                Semester:    II

        Einführung in die Integralrechnung

 

           home                   Übung                      zurück                            HA                               top  

        Die Streifenmethode 

Mit den Mitteln der Integralrechnung ist es möglich, den Inhalt von Flächen rechnerisch zu bestimmen, die vollständig oder teilweise krummlinig begrenzt sind. Um die Korrektheit der auf diesem Wege ermittelten Lösungen nachzuweisen, berechnen wir zunächst einen Flächeninhalt, der auch mit elementargeometrischen Mitteln bestimmbar ist. So schließen der Graph der Funktion f mit f(x) = x und die Abszissenachse im Intervall I[0|a] eine Fläche ein, deren Inhalt mit der Gleichung für rechtwinklige Dreiecke  A = 0,5a2 ergibt.

Grundgedanke der Integralrechnung:

Man unterteile das vorgegebene Intervall I[0|a] in n (hier: fünf) gleiche Abschnitte. Danach fülle man die zu berechnende Fläche A mit Rechtecken der Breite a/n aus, die zum einen geradeso vollständig innerhalb der Fläche A liegen (blau); zum anderen diese Fläche A geradeso einschließen (rot). Die Summe der zu kleinen, blauen Rechteckflächen ist kleiner als der gesuchte Flächeninhalt und wird Untersumme sn genannt. Die Summe der zu großen, roten Rechteckflächen ist größer als der gesuchte Flächeninhalt und wird Obersumme Sn genannt. Für a = 2 und n = 5 ergibt sich daraus:

                                                            

s5 = 0·0,4+0,4·0,4+0,8·0,4+1,2·0,4+1,6·0,4 = 1,6  <  A02,4 = 0,4·0,4+0,8·0,4+1,2·0,4+1,6·0,4+2·0,4 = S5

Da sich der Inhalt der Fläche A02 in diesem Falle elementargeometrisch zu A02 = 2(FE) berechnen lässt, wird klar, dass die Abweichung der beiden Rechteckflächensummen noch recht groß ist. Erhöht man jedoch die Anzahl der Unterteilungen des Intervalls I, verringert sich automatisch der bei der Annäherung der Fläche A durch Rechteckflächen begangene Fehler. Dies zeigt folgende Tabelle für a = 2:

Anzahl der Teilintervalle n Untersumme sn Flächeninhalt der Fläche A Obersumme Sn
5 1,6 A02 2,4
10 1,8 A02 2,2
100 1,98 A02 2,02
1000 1,998 A02 2,002
10000 1,9998 A02 2,0002
100000 1,99998 A02 2,00002

Die Untersumme sn entpuppt sich als eine monoton steigende Zahlenfolge, deren Grenzwert für n gegen unendlich scheinbar 2 beträgt. Da auch die Obersumme Sn bei fallender Monotonie diesem Grenzwert entgegenstrebt und der gesuchte Flächeninhalt nach wie vor zwischen beiden Werten liegen muss, ist damit mit Mitteln der Infinitesimalrechnung gezeigt, dass A02 in diesem Falle 2(FE) betragen muss.

Verallgemeinerung für a beliebig:

Flächenberechnung (Untersumme)

sn =

sn = ·( 0 + 1 + 2 + ... + n-1 )

sn =

 

 

< A0a <

 

< A0a <

 < A0a <

 

Flächenberechnung (Obersumme)

Sn =  

Sn = ·( 1 + 2 + 3 + ... + n )

Sn =

explizite Bildungsvorschrift

sn =

sn =

sn =

sn =

 

 

< A0a <

 

< A0a <

 

< A0a <

 

< A0a <

 

explizite Bildungsvorschrift

Sn =  

Sn =

Sn =

Sn =

Grenzwert der Untersumme

 

 

< A0a <

 < A0a <

 < A0a <

 < A0a <

 

Grenzwert der Obersumme

Da beide Grenzwerte übereinstimmen und den gesuchten Flächeninhalt einschließen, ist mit den Mitteln der Integralrechnung gezeigt, dass die vom Graphen der Funktion f(x) = x und der x-Achse im Intervall I[0|a] eingeschlossene Fläche den Flächeninhalt ½·a² (FE) besitzt. Dies hätten wir allerdings auch elementargeo- metrisch über den Flächeninhalt eines rechtwinkligen Dreiecks (A = ½·a·b = ½·a·a = ½·a2) herausbekommen können. Die übereinstimmenden Ergebnisse zeigen uns aber, dass die Streifenmethode zu den richtigen Ergebnissen führt.

 A01 = ½·1² = ½ (FE)    A02 = ½·2² = 2(FE)    A03 = ½·3² = 9/2(FE)    A14 =A04–A01 ½·4²-½·1²=8-½=7,5(FE) 

Wenden wir nun unsere Streifenmethode auf einen Fall an, bei dem wir elementargeometrisch nicht in der Lage wären, den Flächeninhalt zu berechnen:                der Graph der Funktion f(x) = x2 und die x-Achse schließen im Intervall I[0|a] eine Fläche ein.

Flächenberechnung (Untersumme)

sn =

sn = ·( 0² + 1² + 2² + ... + (n-1)² )

sn =

< A0a <

 

< A0a <

 

< A0a <

Flächenberechnung (Obersumme)

Sn =  

Sn = ·( 1² + 2² + 3² + ... + n² )

Sn =

explizite Bildungsvorschrift

sn =

sn =

sn =

sn =

 

< A0a <

 

 < A0a <

 

 < A0a <

 

 < A0a <

explizite Bildungsvorschrift

Sn =  

Sn =

Sn =

Sn =

Grenzwert der Untersumme

 

 

< A0a <

 < A0a <

 

 < A0a <

 < A0a <

 

Grenzwert der Obersumme

Da beide Grenzwerte übereinstimmen und den gesuchten Flächeninhalt einschließen, ist mit den Mitteln der Integralrechnung gezeigt, dass die vom Graphen der Funktion f(x) = x² und der x-Achse im Intervall I[0|a] eingeschlossene Fläche den Flächeninhalt · (FE) besitzt. Und solche krummlinig begrenzten Flächen kann man nur mit der Integralrechnung berechnen.

 A01 = ·1³ = (FE)                A02 = ·2³ = 8/3(FE)      A03 = ·3³ = 9(FE)

 A14 = A04 – A01 = ·4³ - ·1³ = 64/3 - = 21(FE)       

           home                   Übung                      zurück                            HA                               top  

 

       Verallgemeinerung der Streifenmethode - Riemannsches Integral

Flächenrandfunktion

A Flächeninhaltsfunktion A
f(x)=x0 a F(x) = x1 = x b – a
f(x)=x1 ½·a2 F(x) = ½· x2
f(x)=x2 ·a3 F(x) = ·x3
f(x)=x3 ¼·a4 F(x) = ¼· x4
f(x)=x4 a5 F(x) = x5

Es sei f eine im Intervall I[a|b] stetige, nichtnegative Funktion, n die Anzahl der Unterteilungen des Intervalls [a|b], sn die Reihe der zu kleinen (blauen) einbeschriebenen Rechteckflächen (Untersumme) und Sn die Reihe der zu großen (roten) umbeschriebenen Rechteckflächen (Obersumme).                                                           Existiert und und gilt = , so nennt man diesen Grenzwert das bestimmte Integral über der Funktion f von a bis b. Das bestimmte Integral ist also stets eine reelle Zahl (die durchaus auch negativ sein kann).

Symbolik:        a,b - Intervallgrenzen    f(x) - Integrand (Integrandenfunktion)                                                                Das langgezogene S soll die Summenbildung symbolisieren; der zum Symbol gehörende Ausdruck dx weist auf die immer kleiner werdenden Teilintervalle (Rech- teckbreiten) ∆x hin.

Eigenschaften des bestimmten Integrals:

                  

           home                   Übung                      zurück                            HA                               top  

 

       Regeln zum Auffinden von Stammfunktionen

Will man über die betrachteten Funktionen in der Tabelle im Stoffgebiet "Verallgemeinerung der Streifen- methode - Riemannsches Integral" hinaus krummlinig begrenzte Flächen unter beliebigen Funktionsgraphen berechnen, benötigt man einen allgemeinen Zusammenhang zwischen der Funktion f, die die Fläche nach oben begrenzt (Flächenrandfunktion) und der Funktion F, mit der dann die Flächenberechnung erfolgen soll (Flächenin- haltsfunktion).                                                                                                                                                                 Zunächst erkennt man aus dieser Tabelle einen Zusammenhang für beliebige Potenzfunktionen mit Gleichungen der Form f(x) = xn:   F(x) = . Damit wären aber nur Flächen unter Potenzfunktionen berechenbar. Bei genauerem Betrachten der Ergebnisse aus der Tabelle fällt auf:    F'(x) = f(x). 

Es seien die Funktion f und F im Intervall I definiert und F sei in I differenzierbar (ableitbar). Eine Funktion F heißt Stammfunktion einer Funktion f im Intervall I genau dann, wenn für jedes x I gilt:        F'(x) = f(x)        Gibt es zu einer Funktion f eine Stammfunktion F, so gibt es unendlich viele Stammfunktionen Fn, die sich alle nur um eine additive Konstante von F unterscheiden. Die Menge aller Stammfunktionen einer Funktion f nennt man das unbestimmte Integral über der Funktion f.        Symbolik:        c R

Regeln für das Auffinden von Stammfunktionen:

Flächenrandfunktion Stammfunktion Beispiele
1. Potenzregel f(x) = xn F(x) = f(x) = x7 F(x) = ⅛·x8
2. Summenregel f(x) = h(x) + g(x) F(x) = H(x) + G(x) f(x) = x3 + x2 +1 F(x) = ¼x4 + x3 + x
3. Faktorregel f(x) = a·g(x) F(x) = a·G(x) f(x) = 4x3 F(x) = 4·¼x4 = x4
4. Kettenregel  (vereinfacht) f(x) = g(mx+n) F(x) = G(mx+n1/m f(x) = (2x-7)3 F(x) = ¼(2x-7)4·½

F(x) = ·(2x-7)4

Zur Kontrolle sollte man also eine gefundene Stammfunktion noch einmal ableiten. Entsteht dabei wieder die Flächenrandfunktion f, so war das Bilden der Stammfunktion richtig oder anders gesagt:  das Integrieren ist die Umkehroperation des Differenzierens.

           home                   Übung                      zurück                            HA                               top  

 

       Hauptsatz der Integral- und Differentialrechnung

Der Hauptsatz der Integral- und Differentialrechnung zeigt nun auf, wie man mit Hilfe von Stammfunktionen bestimmte Integrale berechnen kann. Dabei wird nochmal deutlich, dass hier ein enger Zusammenhang zwischen den beiden Bereichen der Infinitesimalrechnung (Integral- und Differentialrechnung) besteht:

Ist f eine im Intervall I[a|b] stetige Funktion und F irgendeine Stammfunktion von f , so gilt:

                                                                                                                                             

Damit können wir nun eine Vielzahl von bestimmten Integralen nach folgendem Verfahren berechnen: 1.Stammfunktion finden       2.Intervallgrenzen in Stammfunktion einsetzen          3.Subtrahieren

           home                   Übung                      zurück                            HA                               top  

        Fläche zwischen Funktionsgraph und x-Achse

   Bsp.:    Funktion f mit Gleichung  f(x) = 1/4·x4 - 9/4·x und Abszissenachse (x-Achse) schließen eine Fläche A ein.

   1.) Nullstellenberechnung:     f(x) = 0     0 = 1/4·x4 - 9/4·x     0 = x4 - 9x2     0 = x2·(x2 - 9)

      ergibt nach dem Satz: Ein Produkt wird Null, wenn einer der Faktoren Null wird:  xN1/2 = 0    xN3 = -3    xN2 = 3

   2.) Skizze des Funktionsgraphen in geeignetem Intervall:           

   3.) Ansatz mittels Integralrechnung:    

   4.) Berechnung der Einzelintegrale: 

   5.) Berechnung der Gesamtfläche:  A =  | 0 - (81/10) |  +  | (-81/10) - 0 |  =  162/10  =  81/5  =  16,2 (FE)

Unter Nutzung der Symmetrieeigenschaften des Funktionsgraphen von f genügt es auch, die Fläche zwischen Funk- tionsgraph und x-Achse im Intervall von 0 bis 3 zu berechnen und diese dann zu verdoppeln.

Man kann zur Flächenberechnung auch ein Integral von -3 bis 3 benutzen, weil der Funktionsgraph von f an der Nullstelle xN1/2 = 0 seine relative Lage zur Achse nicht ändert (beide Teilflächen liegen unter der x-Achse).

Bsp.:    gegebene ist die Funktion f mit der Gleichung ; ihr Graph sei Gf

gesucht:

Fläche zwischen 

Graph Gf und x-Achse 

im Intervall I [1|3]

 

A = 7 (FE)

gesucht:

Fläche , die be- grenzt wird von

Gf, der x-Achse 

und den Geraden 

x=-0,5 und x=-1,5

A =

A = 

A= =

gesucht:

Fläche zwischen

Graph und x-Achse 

im Intervall 

–1 ≤ x ≤ 2

Handlungsanweisung zur Berechnung der Fläche zwischen dem Graphen einer Funktion und der Abszissen- achse:

gegeben sei eine Funktion f, deren Graph Gf und ein Intervall I [a,b]
falls für alle x I gilt: f(x) so ist: falls für alle x I gilt: f(x) 0 so ist: es existieren im Intervall Stellen xN1,…,xNn mit f(xN) = 0  so ist:
A  =  A  =    oder  A  =  A=│ │+│ │+...+│

Schrittfolge:        

  1. Bestimmen der Nullstellen von f

  2. grobe Skizze des Graphen von f im Intervall I

  3. Aufteilen der Gesamtfläche in Teilflächen entsprechend der Anzahl der Nullstellen im Intervall I

  4. Berechnen der Teilflächen mittels bestimmter Integrale (gegebenenfalls unter Verwendung von Betragstrichen)

  5. Addieren der Teilflächen zur Gesamtfläche

bullet

Bestimmtes Integral und Flächeninhaltsmaßzahl  sind nur dann „das Gleiche“, wenn alle Funktionswerte im Intervall positiv sind.

bullet

Im Allgemeinen muss man die Flächenberechnung zwischen dem Graphen Gf einer Funktion f und der Abszissenachse an jeder im Intervall liegenden Nullstelle unterbrechen und für die unter der x-Achse liegenden Flächenstücke mittels Betragstrichen für positive Teilergebnisse sorgen.

           home                   Übung                      zurück                            HA                               top  

        Fläche zwischen zwei Funktionsgraphen

Bsp.:    f(x) = -x3 + 3x2        g(x) = -x+3

    1.) Berechnung der Schnittstellen beider Graphen:   f(x) = g(x)      -x3 + 3x2 = -x+3     0 = x3 - 3x2 - x + 3

        (bringt man alle Terme auf eine Seite, entsteht automatisch die Differenzfunktion D(x)=g(x)-f(x)=x3-3x2-x+3)

        über Polynomdivision oder mittels Binomischer Formel für kubische Binome zerlegbar in: 0 = (x+1)·(x-1)·(x-3)

        also gibt es drei Schnittstellen zwischen beiden Graphen:    xS1 = -1     xS2 = 1     xS3 = 3

   2.) Skizze beider Funktionsgraphen in geeignetem Intervall:            

   3.) Ansatz mittels Integralrechnung:

   4.) Berechnung der Einzelintegrale:

                                                                             A = ( 7/4 - (-9/4) )   +   ( 9/4 - (-7/4) )   =   4   +   4

   5.) Berechnung der Gesamtfläche:   A =  8 (FE)

    home                   Übung                      zurück                            HA                               top  

        Rotationsvolumina

 

    home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Wiederholung: Exponentialfunktonen

 

    home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Die Funktionen f(x) = ex  und  f(x) = lnx

 

    home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Anwendungsaufgaben: unbegrenztes Wachstum (Zerfall)

 

    home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Anwendungsaufgaben: begrenztes Wachstum (Zerfall)

 

    home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Ableitung und Stammfunktion von Exponentialfunktionen

 

    home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Kurvendiskussion und Flächenberechnung bei Exponentialfunktionen

 

    home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Kurvenscharen von Exponentialfunktionen

 

    home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

 

Jahrgangsstufe:    13                Semester:    I

        Wiederholung - Lösen von Gleichungssystemen

Im folgenden Stoffgebiet wird es von besonderer Wichtigkeit sein, Gleichungssysteme mit drei Gleichungen und drei Unbekannten sicher lösen zu können. Da die Behandlung dieses Stoffabschnitts schon etwas zurück liegt, sei hier noch einmal an die beiden Lösungsverfahren - den Gaußschen Lösungsalgorithmus und das Determinantenverfahren - erinnert.

Ziel des Gaußschen Lösungsverfahrens ist es, ein geordnetes Gleichungssystem in die Dreiecksform zu bringen, um daraus von unten nach oben die Teillösungen berechenbar zu machen.

I     3x  -  y + 2z  =  5 /·(-4) /·(-2)    I     3x -  y + 2z  = 5              I     3x -  y + 2z  = 5                      x = 5

II   4x +2y + 4z  =  8 /·3                     II        10y + 4z = 4   /·1     II         10y + 4z = 4                 y = 2

III  2x - 4y +  z  = -2           /·3         III      -10y - z  = -16 /·1     III               3z = -12 /:3     z = -4    L = {[5|4|-2]}

Beim Determinantenverfahren werden aus vier quadratischen Zahlenschemen (Matrizen) nach einem bestimmten Schema (Hauptdiagonale - Nebendiagonale) reelle Zahlen (Determinanten D, D1, D2, D3) berechnet, aus denen sich dann die Teillösungen als Quotienten ergeben.

D =    = 6 - 8 - 32  - (8 - 48 - 4) = 10        D1 = = 10 + 8 - 64  - (-8 - 80 - 8) = 50

D2 = = 24 + 40 - 16  - (32 - 24 + 20) = 20        D3 = = -12 - 16 - 80  - (20 - 96 + 8) = -40

nun gilt :  x = D1/D = 50/10 = 5    y = D2/D = 20/10 = 2   z = D3/D = -40/10 = -4         L = {[5|2|-4]}

Außerdem sei noch mal daran erinnert, dass solche Gleichungssysteme drei Lösungsvarianten besitzen:

bulletgenau eine Lösung             L = {[x|y|z]}
bulletkeine Lösung                     L = Ø
bulletunendlich viele Lösungen    L = {[x(z)|y(z)|z]}   (Teillösungen x und y von frei wählbarer Variable z abhängig)

Für letzteres noch ein Beispiel:

I     4x  - 3y - 5z  = 9 /·1 /·(-3)     I     4x  - 3 y - 5z  = 9                I   4x  - 3 y - 5z  = 9                      x = 2z + 3

II   2x + 5y - 9z  = 11 /·(-2)         II     -13y + 13z = -13   /·1    II   -13y + 13z = -13         y = z + 1

III  6x -11y -  z  = 7           /·2      III     -13y + 13z  = -13 /·1      III                   0 = 0     L = {[2z+3|z+1|z]}  z R

    home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Einführung in die Vektorrechnung

Es gibt physikalische Größen, bei denen neben dem Betrag auch die Richtung der Größe für deren Wirkung eine Rolle spielt (z.B. Kraft, Beschleunigung, Geschwindigkeit, elektrische Feldstärke  u.v.a.m.); diese werden mittels gerichteter Strecken veranschaulicht. Der  Begriff des Vektors wurde durch Naturforscher wie da Vinci, G.Galilei und J.Kepler in die Mathematik eingebracht. Der norwegische Kartograph und Geodät Caspar Wessel rechnete als erster mit gerichteten Strecken. Heutzutage ist der Begriff des Vektors sehr weit gefasst; er umfasst z.B. physikalische Größen, Verschie- bungen, differenzierbare Funktionen, konvergente Folgen, Polynome, Matrizen u.v.a.m. Für all diese höchst unterschiedlichen Objekte ist die Verwendung eines einheitlicher Begriffes „Vektor“ möglich, weil alle bei starker Verallgemeinerung gemeinsame Eigenschaften besitzen. 

 Anwendung :  

bulletinnermathematisch:  Lagebeziehung zwischen Figuren und Körpern im Raum
bulletaußermathematisch: Bahnkurven von mechanischen Bewegungen,Kosten-Nutzen-Berechnungen in WiWi, Überlagerung von Feldern

Der Begriff „Vektor“

Es gibt eine Vielzahl geometrischer Abbildungen einer Ebene auf sich selbst, wie z.B. geometrische Bewegungen (Drehungen, Verschiebungen, Spiegelungen u.a.) , Ähnlichkeitsabbildungen (zentrische Streckungen);  u.a..

Die Verschiebung ist eine besondere geometrische Bewegung mit besonderen Eigenschaften:

bullet

jedem Punkt der Ebene (Original) wird genau ein Punkt derselben Ebene als Bildpunkt zugeordnet und umgekehrt (eineindeutige Abbildung)

bullet

die Verbindungsstrecken AA', BB', CC'  usw. zwischen Original- und Bildpunkt sind:
bullet

parallel 

bullet

zueinandergleichgerichtet

bullet

gleichlang

 

Definition:  Als „Vektor“ bezeichnet man (vereinfacht) eine Klasse von Verschiebungspfeilen, die alle zu ein und derselben Verschiebung gehören. 

Symbol:                         oder                

Einen ausgewählten dieser Verschiebungspfeile nennt man Repräsentant des Vektors. 

    home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Relationen und Rechenoperationen zwischen Vektoren

Relationen

bullet

vergleichen (in Beziehung setzen zueinander) zweier (oder mehrerer) Objekte einer Menge, ohne dabei neue Objekte zu schaffen

bullet

können sein:  "kleiner als", "größer als", "gleich", aber auch "liegt in", "liegt auf", "liegt unter" u.s.w.

Relationen zwischen Vektoren

Definition:

Zwei Vektoren  und  heißen zueinander gleichgerichtete Vektoren genau dann, wenn:

bullet

alle Repräsentanten von  und  sind zueinander parallel

bullet

alle Repräsentanten von  und  zeigen mit der Pfeilspitze in dieselbe Richtung

Symbol:      

Zwei Vektoren  und  heißen gleich genau dann, wenn:

bullet

alle Repräsentanten von  und  sind zueinander parallel

bullet

alle Repräsentanten von  und  zeigen mit der Pfeilspitze in dieselbe Richtung

bullet

alle Repräsentanten von  und  sind gleichlang

Symbol:    =

Sind zwei Vektoren gleich, so sind alle Repräsentanten des Vektors  gleichzeitig auch Repräsentanten des Vektors  und umgekehrt.

Zwei Vektoren  und  heißen zueinander entgegengesetzt gerichtete Vektoren genau dann, wenn:

bullet

alle Repräsentanten von  und  sind zueinander parallel

bullet

alle Repräsentanten von  und alle Repräsentanten von zeigen mit der Pfeilspitze in entgegengesetzte Richtung

Symbol:      

Zwei Vektoren  und  heißen zueinander entgegengesetzte Vektoren oder auch Gegenvektor zueinander genau dann, wenn:

bullet

alle Repräsentanten von  und  sind zueinander parallel

bullet

alle Repräsentanten von  und alle Repräsentanten von zeigen mit der Pfeilspitze in entgegensetzte Richtung

bullet

alle Repräsentanten von  und  sind gleichlang

Symbol:    =  -

Rechenoperationen

bullet

verknüpfen nach gewissen Vorschriften zwei (oder mehrere) Objekte einer Menge wodurch neue Objekte ( im Idealfall innerhalb dieser Menge) entstehen

bullet

können sein:  "Addition von Objekten", "Subtraktion von Objekten", "Multiplikation von Objekten", aber auch "Multiplikation eines Objektes mit einer reellen Zahl" u.v.m.

Rechenoperationen zwischen Vektoren

Addition zweier Vektoren Subtraktion zweier Vektoren Multiplikation eines Vektors mit einer reellen Zahl
geg.: zwei beliebige Verschiebungs- pfeile (als Repräsentanten je eines Vektors)

bullet

Antragen eines Repräsentanten von an den Endpunkt (die Pfeil- spitze) eines Repräsentanten von

bullet

der Pfeil vom Anfangspunkt von zum Endpunkt von heißt Summe der Vektoren und

geg.: zwei beliebige Verschiebungs- pfeile (als Repräsentanten je eines Vektors)
bullet

Antragen eines Repräsentanten von an den Anfangspunkt eines Repräsentanten von

bullet

der Pfeil vom Anfangspunkt von zum Anfangspunkt von heißt Differenz der Vektoren und

Die Differenz zweier Vektoren undlässt sich ersetzen durch die Addi- tion des Vektors mit dem Gegen- vektor von        (- = + (-))

geg.: ein beliebiger Verschiebungspfeil (als Repräsentant eines Vektors) und eine reelle Zahl r

der Vektor heißt Vielfaches vom Vektor , genau dann wenn:

  1. || = |r|·||
  2. für r>=0 gilt:  ↑↑
  3. für r < 0 gilt: ↑↓

||  steht für die Länge des Vektors

zwei Vektoren können also nur dann Vielfache voneinander sein, wenn sie parallel zueinander liegen und umgekehrt gilt parallele Vektoren sind immer auch Vielfache voneinander

Definition:

 

 

 es seien Vektoren , und sowie reelle Zahlen r, s und t gegeben

Jeden Vektorterm der Form:    nennt man eine Linearkombination der Vektoren , und .

Satz: Sind zwei ebene Vektoren und  nicht parallel zueinander (also keine Vielfachen voneinander),     so lässt sich jeder andere ebene Vektor eindeutig als Linearkombination der Vektoren und darstellen und zwar in der Form:

                         (r,s R)

Liegen drei räumliche Vektoren , und nicht in ein und derselben Ebene, so lässt sich jeder andere räumliche Vektor eindeutig als Linearkombina- tion der Vektoren , und  darstellen und zwar in der Form:

                       (r,s und t R)

Verwendet man allerdings zwei andere nichtparallele Vektoren zur Darstellung des Vektors , so ergibt sich eine andere Linearkombination mit anderen Vervielfachungszahlen, was sich als ungünstig für eine eindeutige Beschreibung eines Vektors durch Zahlen herausstellt. Verwendet man allerdings drei andere nicht in einer Ebene liegende Vektoren zur Darstellung des Vektors , so ergibt sich eine andere Linearkombi- nation mit anderen Vervielfachungszahlen, was  sich als ungünstig für eine eindeutige Beschreibung eines Vektors durch Zahlen herausstellt.

    home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Vektorraum, Basis, Komponenten, Koordinaten

Definition:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

V sei ein Menge, für deren Elemente eine Addition (+) und eine Multiplikation mit reellen Zahlen (·) definiert ist.

V heißt zusammen mit diesen Rechenoperationen Vektorraum genau dann, wenn für beliebige Elemente , und aus V sowie für beliebige reelle Zahlen r, s und t gilt:

  1. + = +                      (Kommutativgesetz)
  2. (+ ) + + ( + )      (Assoziativgesetz)
  3. In V gibt es ein Element , so dass für jedes aus V gilt:  + =   (neutrales Element der Addition)
  4. In V gibt es zu jedem Element ein Element , so dass gilt: +   (inverses Element der Addition)
  5. 1 · =    (neutrales Element der Multiplikation)
  6. r · ( s · ) = (r·s) ·            (Assoziativgesetz der Multiplikation)
  7. (r+s) · = r · + s ·        (1.Distributivgesetz)
  8. r · (+ ) = r · + s ·      (2.Distributivgesetz)

Alle Elemente eines solchen Vektorraumes heißen dann Vektoren.

Damit wird klar, dass der Begriff "Vektor" in der Mathematik ein sehr abstrakter Fachbegriff ist, hinter dem sich sehr viele, höchst unterschiedliche mathematische Objekte (wie z.B. quadratische Matrizen, differenzierbare Funktionen, Polynome, aber auch Verschiebungspfeile) verbergen können.

Mit Blick auf die Definition Linearkombination von Vektoren und den dort erfolgten Nachtrag bezüglich verschiedener Vektorpaare (Vektortripel) ist es nun noch notwendig, sich auf ein Vektorpaar (Vektortripel) zu einigen, um eine eindeutige Zuordnung von Verschiebungspfeilen und Zahlen zu ermöglichen. Dafür nimmt man im Allgemeinen Vektoren der Länge 1(LE), welche gleich gerichtet zu den Koordinatenachsen verlaufen. Wir nennen sie die Einheits- vektoren (parallel zur x-Achse), (parallel zur y-Achse)  und  (parallel zur z-Achse im dreidimensionalen Koordina- tensystem)

Sind zwei ebene Vektoren und  nicht parallel zuein- ander (also keine Vielfachen voneinander), so lässt sich jeder andere ebene Vektor eindeutig als Linearkom- bination der Vektoren und darstellen und zwar in der Form:

                         (r,s R)

Die Vektoren und nennt man dabei eine Basis des Vektorraums R2. Die Vektorterme und  nennt man die Komponenten des Vektors bezüglich der Basis [;]. Die reellen Zahlen r und s nennt man die Koordinaten des Vektors bezüglich der Basis [;] und schreibt den Vektor in Koordinatenschreibweise:

Bei Benutzung der Einheitsbasis [;] ist die Zuordnung zwischen den Koordinaten eines Vektors und dem Verschiebungspfeil als Repräsentanten des Vektors eindeutig.    

Satz Liegen drei räumliche Vektoren , und nicht in ein und derselben Ebene, so lässt sich jeder andere räumliche Vektor eindeutig als Linearkombination der Vektoren , und  darstellen und zwar in der Form:

                       (r,s und t R)

Die Vektoren ,und nennt man dabei eine Basis des Vektorraums R3. Die Vektorterme , und nennt man die Komponenten des Vektors bezüglich der Basis [;;]. Die reellen Zahlen r,  s und t nennt man die Koordinaten des Vektors bezüglich der Basis [;;] und schreibt den Vektor in Koordinatenschreibweise:

Bei Benutzung der Einheitsbasis [;;] ist die Zu- ordnung zwischen den Koordinaten eines Vektors und dem Verschiebungspfeil als Repräsentanten des Vektors eindeutig.    

Damit kann jetzt jeder Vektor durch ein senkrecht geschriebenes Zahlenpaar (Zahlentripel) erfasst werden. Mit dieser Koordinatendarstellung von Vektoren kann man rechnen, wie bisher mit reellen Zahlen (denn die Koordinaten eines Vektors sind nichts anderes als reelle Zahlen), was zukünftig geometrische Zeichnungen auf ein Minimum beschränkt.

    home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Rechnen mit Vektoren in Koordinatendarstellung

Für das Rechnen mit Vektoren in der Koordinatenschreibweise gelten folgende Rechenregeln analog zu den Rechen- gesetzen bei den reellen Zahlen:

Vektorraum R2 Vektorraum R3
Addition von Vektoren
Subtraktion von Vektoren
Multiplikation von Vektoren mit reeller Zahl
Linearkombination
Vektor zwischen zwei Punkten P1 und P2
Betrag (Länge) eines Vektors    oder    oder

Das dies mit unseren bisherigen (geometrischen) Vorstellungen vom Rechnen mit Vektoren übereinstimmt, kann man am Besten anhand von Beispielen mit ebenen Vektoren belegen:

gegeben:            und       

berechnen Sie:                                                       

                                                                                         

                                                          

                                                                                                                  

                                                                                  

  Der Betrag eines Vektors gibt seine Länge an.

    home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Lineare Unabhängigkeit von Vektoren

Ob sich Vektoren als Basis eines Vektorraumes (und damit zur Darstellung beliebiger Vektoren als Linearkombination der Basisvektoren) eignen, unterliegt der Erfüllung scheinbar verschiedener Forderungen:

bulletim Vektorraum R2 durften die beiden Vektoren nicht parallel sein
bulletim Vektorraum R3 durften die drei Vektoren nicht in einer Ebene liegen (was sich schwer prüfen lässt)

Die Eignung einer bestimmten Anzahl von Vektoren als Basis eines beliebigen Vektorraumes Rn (n-dimensionaler Vektorraum) lässt sich mit einer allgemeinen Definition erfassen:

Definition:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

es seien , bis beliebig viele Vektoren und r1, r2 bis rn genauso viele reelle Zahlen

Die Vektoren , bis heißen linear unabhängig, wenn sie nur auf triviale Weise den Nullvektor kombinieren können; d.h. wenn die Vektorgleichung:  nur die triviale Lösung r1 = r2 = ... = rn = 0 hat. Andernfalls nennt man die Vektoren linear abhängig.

Für linear abhängige Vektoren gilt, dass sich jeder dieser Vektoren als Linearkombination der anderen Vektoren darstellen lässt:  es gibt reelle Zahlen s1, s2 bis sn-1 mit

Sind zwei Vektoren linear abhängig, so nennt man diese Vektoren kollinear; es gilt dann: die Vektorgleichung:                hat mehr als nur die triviale Lösung     oder:   es gibt eine reelle Zahl s mit:  

Kollineare Vektoren liegen parallel zueinan- der, sie sind nämlich Vielfache voneinander.

Sind drei Vektoren linear abhängig, so nennt man diese Vektoren komplanar; es gilt dann:                                 die Vektorgleichung:                 hat mehr als nur die triviale Lösung     oder:                  es gibt reellen Zahl s und t mit:  

Komlanare Vektoren liegen in einer Ebene, jeder von ihnen lässt sich nämlich als Linearkombination der anderen beiden darstellen.

Diese Eigenschaft von Vektoren wird sich noch als sehr nützlich bei der Untersuchung der Lagebeziehung von geometrischen Objekten herausstellen.

    home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Berechnen von Punktkoordinaten, Teilungspunkte, Mittelpunkt

Zur Berechnung von Punktkoordinaten ist es in der Vektorrechnung üblich, die Koordinaten des Ortsvektors dieses Punktes mit Hilfe einer Vektorkette zu bestimmen.

geg.: A(-2|-3)  B(3|0)  und C(4|2)              ges.:  D

die Vektoren CD und BA haben die gleichen Koordinaten; weil sie parallel zueinander, gleichgerichtet und gleichlang sind, sind sie nämlich Repräsentanten desselben Vektors

Bei Teilungspunkten geht man genauso vor, nutzt aber, dass das Teilungsverhältnis etwas über die Länge des Vektors zwischen Anfangspunkt und Teilungspunkt der Strecke vorgibt.

geg.:  A(7|4|2)  B(-1|8|4)     T  teilt AB Im Verhältnis 1:3

T  teilt AB Im Verhältnis 1:3  bedeutet:

AT : TB  =  1 : 3

daraus folgt:  AT = 1/4 ·AB  und  TB = 3/4·AB

Der Mittelpunkt einer Strecke ist ein spezieller Teilungspunkt für T teilt Strecke AB im Verhältnis 1:1. Daraus folgt:

geg.:  A(4|1)  B(2|4)    ges.: M

  M(3|2,5)

    home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Vektorielle Geradengleichungen

Eine Gerade g im dreidimensionalen Raum ist eindeutig bestimmt durch:

bulletzwei Punkte
bulleteinen Punkt und einen Richtungsvektor

Bei einer Gerade handelt es sich um eine unendlich große Punktmenge. Nur durch Verwendung eines Para- meters kann man die Ortsvektoren der unendlich vielen Geradenpunkte mit einer Gleichung erfassen. Abhängig davon, welche Bestimmungsstücke der Gerade bekannt sind , unterteilt man in:

Punktrichtungsgleichung Zweipunktgleichung
(t R)

po - Stützvektor (Ortsvektor eines geg. Geradenpunktes)

a - Richtungsvektor (ein Repräsentant liegt auf der Gerade)

x - Ortsvektor eines beliebigen Geradenpunktes

t - Parameter (jede reelle Zahl ist dafür wählbar)

  (t R)

p1 - Stützvektor (Ortsvektor eines geg. Geradenpunktes)

P1P2 - Richtungsvektor aus zwei geg. Geradenpunkten

x - Ortsvektor eines beliebigen Geradenpunktes

t - Parameter (jede reelle Zahl ist dafür wählbar)

geg.:  P(-3|1|2)         ges.: Gleichung der Gerade g

Gerade g:  (t R)

   für t = 0  folgt  P(-3|1|2) g

   für t = 1  folgt  P(-1|2|0) g

   für t = 2  folgt  P(1|3|-2) g

   für t = -1  folgt  P(-5|0|4) g

   für t = ½  folgt  P(-2|1,5|1) g

 

geg.: A(2|2|1)  B(1|3|2)    ges.: Gleichung der Gerade h

Gerade h:  (r R)

   für r = 0  folgt  A(2|2|1) g

   für r = 1  folgt  B(1|3|2) g

   für r = 2  folgt  P(0|4|3) g

   für r = -2  folgt  P(4|0|-1) g

   für r = ½  folgt  P(1,5|2,5|1,5) g

Zu jedem Parameterwert gehört eindeutig ein zur Gerade führender Ortsvektor und damit auch ein Punkt auf der Gerade. Und umgekehrt gehört zu jedem Punkt der Gerade ein eindeutig bestimmbarer Parameterwert.

Sind mehr als zwei Punkte der Gerade bekannt, gibt es auch mehrere (richtige) Parametergleichungen dieser Gerade.

    home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Lagebeziehung zwischen Punkt und Gerade

Ein Punkt P liegt auf der Gerade g, wenn sein Ortsvektor p die vektorielle Geradengleichung erfüllt; d.h. wenn es eine reelle Zahl t  gibt, so dass die Geradengleichung den Ortsvektor des Punktes P liefert. Setzt man die Koordinaten des Ortsvektors von P in die Geradengleichung für den Vektor x ein, so entsteht ein unterbestimmtes Gleichungssystem aus drei Gleichungen mit nur einer Variablen. Bei diesem muss  bei Lage von P auf g in allen Gleichungen ein überein- stimmender Parameterwert ermittelt werden können!   

Liegt der Punkt Q(5|3|1) auf Gerade g: ? Liegt der Punkt P(-1|5|4) auf Gerade h:  ?
aus  folgt: I    5 = -3 + 2t     t = 4   II   3 = 1 + t        t = 1   III  1 = 2 - 2t       t = ½ aus folgt: I    -1 = 2 - r     r = 3       II   5 = 2 + r     r = 3      III  4 = 1 + r     r = 3
also ein Widerspruch, weil verschiedene Parameter- werte,  d.h.  Q  g also ein übereinstimmender Parameterwert, d.h.   P h

 home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Lagebeziehung zwischen einer Gerade und einer Koordinatenebene

Liegt eine Gerade g nicht parallel zu einer der Koordinatenebenen, so durchstößt sie jede der drei Koordinatenebenen in je einem Durchstoßpunkt D. Man findet diese Punkte über ihre besonderen Eigenschaften:

bulletjeder Punkt in der x-y-Koordinatenebene hat die z-Koordinate Null    Dxy(x|y|0)
bulletjeder Punkt in der x-z-Koordinatenebene hat die y-Koordinate Null    Dxz(x|0|z)
bulletjeder Punkt in der y-z-Koordinatenebene hat die x-Koordinate Null    Dyz(0|y|z)

Die Durchstoßpunkte einer Gerade mit den Koordinatenebenen nennt man auch Spurpunkte.

Bestimmung der Koordinaten der Durchstoßpunkte der Gerade h:  (r R) mit den Koordinatenebenen
I   x=2 - r     x=3  II  y=2 + r    y=1  III 0=1 + r  r=-1 I   x=2 - r     x=4   II  0=2 + r  r=-2  III z=1 + r    z=-1 I   0=2 - r   r=2   II  y=2 + r    y=4  III z=1 + r    z=3
Gerade h durchstößt x-y-Ebene in

  Dxy(3|1|0)

Gerade h durchstößt x-z-Ebene in

 Dxz(4|0|-1)

Gerade h durchstößt y-z-Ebene in

  Dyz(0|4|3)

    home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Lagebeziehung zwischen zwei Geraden

Unter der Vermutung, die beiden Geraden könnten einen gemeinsamen Schnittpunkt besitzen, kann man die beiden vektoriellen Geradengleichungen gleichsetzen. Dabei entsteht ein überbestimmtes Gleichungssystem aus drei Gleichungen mit den zwei Parameterwerten (aufpassen: dritte Gleichung auf wahre Aussage prüfen!!); dessen Lösung lässt (fast) eindeutig auf die vier verschiedenen Lagebeziehungsmöglichkeiten zwischen zwei Geraden im Raum schließen. Auch aus den Eigenschaften der Stütz- bzw. Richtungsvektoren beider Geraden kann die Lagebeziehung zwischen den geometrischen Objekten abgeleitet werden.

Gerade g1:

        

Gerade g2:

       

Geraden g1 und g2

 liegen 

echt parallel zueinander

Geraden g1 und g2

 sind 

 identisch

Geraden g1 und g2

 schneiden einander

 im  Schnittpunkt S

Geraden g1 und g2

 liegen 

windschief zueinander

Vektoreigenschaften
bullet

Richtungsvektor a1 ist kollinear zu Richtungsvektor a2

bullet

Verbindungsvektor P1P2 ist nicht kol- linear zu a1 bzw.a2

bullet

Richtungsvektor a1 ist kollinear zu Richtungsvektor a2

bullet

Verbindungsvektor P1P2 ist auch kol- linear zu a1 bzw.a2

bullet

Richtungsvektor a1 ist nicht kolli- near zu Richtungs- vektor a2

bullet

Verbindungsvektor P1P2 ist  kompla- nar zu a1 und a2

bullet

Richtungsvektor a1 ist nicht kolli- near zu Richtungs- vektor a2

bullet

Verbindungsvektor P1P2 ist nicht kom- planar zu a1 und a2

Lösung des Gls keine Lösung

L = Ø

unendlich viele Lösungen

L = {[t(s)|s]}

eindeutige Lösung

L = {[t|s]}

keine Lösung

L = Ø

 

Untersuchen Sie die Lagebeziehung zwischen den Geraden  g:     und  h:    und berech- nen Sie - falls möglich die Koordinaten des gemeinsamen Schnittpunktes S!
mittels Gleichungssystem mittels Vektoreigenschaften

 

I   1+ r = 1+2t    r - 2t = 0  II       r =    2t     r - 2t = 0  III 1-2r =   -3t  -2r+ 3t = -1

 

I  r - 2t = 0           r = 2      II      0 = 0         w.A.         III    -t = -1    t = 1

bullet Richtungsvektorund Richtungsvektor sind nicht kollinear, weil es keinen einheitlichen Faktor k gibt mit v = k·u         die Geraden sind weder parallel noch identisch
bulletVerbindungsvektor ist zu den Richtungsvektoren u und v komplanar, weil                   die Geraden schneiden einander in einem Punkt
Die Geraden g und h schneiden einander im gemeinsamen Schnittpunkt S(3|2|-3). Die Lagebeziehung (Geraden schneiden sich in einem Punkt) kann man mit beiden Methoden ermitteln. Die Koordinaten des Schnittpunktes erhält man nur über das Gleichungssystem.

    home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Geradenscharen

 

    home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Ebenengleichungen in Parameterform

Eine Ebene E im dreidimensionalen Raum ist eindeutig bestimmt durch:

bulletdrei Punkte, die nicht auf einer Geraden liegen
bulleteinen Punkt und zwei Richtungsvektoren, die nicht kollinear sind (also nicht parallel zueinander)
bulletzwei sich schneidende Geraden
bulletzwei echt parallele Geraden
bulleteine Gerade und einen Punkt, der nicht auf dieser Gerade liegt
bulleteinen Punkt und einen Vektor, der senkrecht zur Ebene E liegt

Da es sich bei einer Ebene - ähnlich wie bei einer Geraden - um eine unendlich große Punktmenge handelt, kann man in Analogie zu den Geradengleichungen durch Verwendung von Parametern die Ortsvektoren der unend- lich vielen Ebenenpunkte erfassen. Abhängig davon, welche Bestimmungsstücke der Ebene bekannt sind , unterteilt man in:

Punktrichtungsgleichung Drei-Punkt-Gleichung

     

    

Vektor x - Ortsvektor eines beliebigen Ebenenpunktes           Vektor po - Stützvektor (Ortsvektor des bekannten Ebenen-  punktes)                                                               Vektoren v und w - Spannvektoren (liegen in der Ebene)       λ, μ - Parameterwerte (stehen für beliebige reelle Zahlen) Vektor x - Ortsvektor eines bel. Ebenenpunktes   Punkte P1,P2,P3 - bekannte Ebenenpunkte          Vektor p1- Stützvektor (Ortsvektor zum Punkt A) Vektoren P1P2 und P1P3 - Spannvektoren                  λ, μ - Parameterwerte (für bel. reelle Zahlen)

Die Verwendung der Variablen λ, μ für die Parameterwerte ist willkürlich und soll der besseren Unterscheidung von Ebenengleichungen und Geradengleichungen dienen. Sind von einer Ebene drei Punkte gegeben, ist jeder der drei Punkte als Aufpunkt nutzbar; auch die Auswahl der Verbindungsvektoren kann anders erfolgen. Bei den Spannvektoren muss darauf geachtet werden, dass sie nicht kollinear sein müssen; d.h. sie dürfen keine Vielfachen voneinander sein. Sollte dies nach Aufstellen einer Ebenengleichung aus drei Punkten auftreten, lagen die drei Punkte entlang einer Geraden (siehe oben).

Bsp.:    geg.:    P(3|0|-1)                            Bsp.:    geg.:   A(2|0|1)   B(3|3|6)   C(4|-1|2)  

            Ebene E1:                                  Ebene E2:        

home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

      Lagebeziehung zwischen Ebenen(Parameterform), Punkten und Geraden

bulletEbene und Punkt

Ein Punkt Q liegt auf der Ebene E, wenn sein Ortsvektor q die vektorielle Ebenengleichung erfüllt; d.h. wenn es zwei relle Zahlen λ und μ gibt, so dass die Ebenengleichung den Ortsvektor des Punktes Q liefert. Setzt man die Koordinaten des Ortsvektors von Q in die Ebenengleichung für den Vektor x ein, so entsteht ein unterbestimm- tes Gleichungssystem aus drei Gleichungen mit nur zwei Variablen. Bei diesem muss vor allem die wahre Aus- sage in Gleichung 3 geprüft werden!

Liegt Punkt Q(5|7|2) in der Ebene E1?                      Liegt Punkt P(7|5|-3) in der Ebene E2?   

                                                    

 I     5  =  3 + 2λ + 2μ          I     2λ + 2μ  = 2                  I   7   =  2 +   λ + 2μ            I    λ + 2 μ   =  5  /·(-3)  /·(-5) II    7  =      -    λ + 3μ         II    - λ + 3 μ  = 7  /·2         II   5  =     + 3λ  -   μ            II  3λ  -  μ   =  5                             III  2  = -1 +   λ + 2μ         III      λ + 2μ  = 3  /·(-2)   III  -3  =  1 + 5λ +   μ           III 5λ +  μ   = -4

  I     2λ + 2μ  = 2                       λ = -1                             I    λ + 2 μ   =  5                                                               II              8μ  = 16        μ  = 2                                          II        -7μ   =  -10             μ  = 0,7                                            III           -2μ  = -4         μ  = 2                                         III       -9μ   = -29              μ  = 29/9     Widerspruch!

            L = {[-1|2]}                                                                        L  =  Ø

für λ = -1 und μ  = 2 liefert die Ebenengleichung       es gibt kein geordnetes Zahlenpaar [λ|μ] so dass die Ebe-- von E1 den Ortsvektor des Punktes Q                          nengleichung von E2 den Ortsektor des Punktes P  liefert     ·Punkt Q liegt auf E1                                                        ·Punkt P liegt nicht auf der Ebene E2

bulletEbene und Gerade

Unter der Vermutung, die Ebene und die Gerade könnten einen gemeinsamen Schnittpunkt besitzen, kann man die beiden vektoriellen Parametergleichungen von Gerade und Ebene gleichsetzen. Dabei entsteht ein Gls aus drei Gleichungen mit den drei Parameterwerten; dessen Lösung lässt eindeutig auf die drei verschiedenen La- gebeziehungsmöglichkeiten zwischen Ebene und Gerade schließen. Auch aus den Eigenschaften der Stütz-, Richtungs- bzw. Spannvektoren von Gerade und Ebene kann die Lagebeziehung zwischen den geometrischen Objekten abgeleitet werden.

E: g:  g echt parallel zu E

g liegt in E

g schneidet E in Punkt S

Vektor-

eigenschaften

bullet

Richtungsvektor a ist komplanar zu den Spannvektoren u und v

bullet

Verbindungsvektor PQ ist nicht komplanar zu u und v

bullet

Richtungsvektor a ist komplanar zu den Spannvektoren u und v

bullet

Verbindungsvektor PQ ist auch komplanar zu u und v

bullet

Richtungsvektor a ist nicht komplanar zu den Spannvektoren u und v

 

Lösungen des Gls keine Lösung

L = Ø

unendlich viele Lösungen

L = {[λ(r)|μ(r)|r]}

eindeutige Lösung

L = {[λ|μ|r]}

Die Koordinaten eines eventuell vorhandenen Schnittpunktes S erhält man nur über das Gleichungssystem; die dort erhaltenen Ergebnisse für λ,μ und r führen bei Einsetzen in die jeweilige Vektorgleichung in Ebenen- und Geradengleichung übereinstimmend zu den Koordinaten des Ortsvektors von S.

Bsp.: Untersuche die Lagebeziehung zwischen der Gerade g: und der Ebene E:

I    1 + r  =  1 λ + 2μ            I    λ + 2μ - r  =  0            I    λ + 2μ - r  =  0            I    λ + 2μ - r  =  0             λ = -1      II      + r  =                 μ            II            μ - r  =  0            II            μ - r  =  0           II            μ - r  =  0        μ = 1          III 3 + r  =  2  -  λ +  μ           III  -λ +  μ - r  =  1           III         3μ - 2r = 1          III                  r =  1  

aus L = {[-1|1|1]} folgt:     Gerade g schneidet Ebene E 

    Gerade g schneidet Ebene E im Punkt S(2|1|4)

bulletEbene - Ebene

Auch bei der Untersuchung der Lagebeziehung zweier Ebenen darf man annehmen, dass es gemeinsame Punkte geben kann, und durch Gleichsetzen beider Parametergleichungen versuchen, diese zu bestimmen. Einen einzigen Schnittpunkt kann es jedoch nicht geben; schneiden sich zwei Ebenen, so gibt es unendlich viele gemeinsame Punkte, die alle auf einer Geraden - der Schnittgeraden - liegen. Das entstehende unterbestimmte Gleichungssystem aus drei Gleichungen mit vier Variablen (je zwei Parameterwerte pro Ebenengleichung) hat also immer entweder unendlich viele oder aber gar keine Lösung. 

Bsp.:   Weisen Sie nach, dass die Ebenen E3   und E4:  identisch sind!

I    2 + 3r + s = 18 + 2λ + 4μ        I    3r + s - 2λ - 4μ = 16        I    3r + s - 2λ - 4μ = 16        I    3r + s - 2λ - 4μ = 16 II   1         + s =  2   -   λ  +  μ        II            s  +  λ -  μ = 1         II            s  +  λ -  μ = 1         II            s  -  λ +  μ = 1   III         r  + s =  6           + 2μ       III    r + s         - 2μ = 6        III      - 2s - 2λ + 2μ = -2      III                         0  =  0

Die Tatsache, dass hier eine Gleichung wegfällt, deutet auf zwei frei wählbare Variablen und damit auf zweimal unendlich viele Lösungen hin. Dies ist sicher ein Indiz dafür, dass beide Ebenen identisch sind. Eine weitere Untersuchung der Lagebeziehung mittels von Vektoreigenschaften ist möglich aber aufwendig.

E1:

E2:  

E1 echt parallel zu E2

E1 und E2 sind identisch

E1 schneidet E2 in Gerade s

Vektor-

eigenschaften

bullet

Spannvektor c ist kom- planar zu den Spannvek- toren u und v

bullet

Spannvektor d ist kom- planar zu den Spannvek- toren u und v

bullet

Verbindungsvektor PoQo ist nicht komplanar zu u und v (bzw. zu c und d)

bullet

Spannvektor c ist kom- planar zu den Spannvek- toren u und v

bullet

Spannvektor d ist kom- planar zu den Spannvek- toren u und v

bullet

Verbindungsvektor PoQo ist komplanar zu u und v (bzw. zu c und d)

bullet

Spannvektor c oder Spannvektor d ist nicht komplanar zu den Spannvektoren u und v

Lösungen des Gls keine Lösung

L = Ø

zweimal unendlich viele  Lösungen 

(zwei frei wählbare Variablen)

L = {[λ(r,s)|μ(r,s)|r|s]}

einmal unendlich viele Lösungen

(eine frei wählbare Variable)

L = {[λ(s)|μ(s)|r(s)|s]}

Mit dem Zusammenhang zwischen den zwei Parameterwerten einer Ebenengleichung (z.B. zwischen r und s) kann man im dritten Fall die Gleichung der Schnittgerade s ermitteln.

home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Koordinatengleichung einer Ebene - Achsenabschnittsform

In Anbetracht der Schwierigkeiten bei der Untersuchung der Lagebeziehung zwischen Ebenen lohnt es sich, nach geeigneteren Beschreibungsmethoden für Ebenen zu suchen. Vor allem die Vielzahl der Parameterwerte erschwerte die Rechnung; es wäre also schön, wenn man eine parameterfreie Darstellung einer Ebene finden könnte. Wie man das erreichen kann, soll hier an einem Beispiel gezeigt werden:

Ebene E:        zunächst in Parameterform auch umformbar in:     

I     x1 = 2 + λ + 3μ        I    λ  + 3μ - x1          = -2        I   λ  + 3μ - x1             = -2        I   λ  + 3μ - x1                 = -2  II   x2 = -2 - λ  + 3μ      II   -λ  + 3μ      - x2     = 2         II          6μ - x1- x     =  0        II          6μ - x1- x          =  0   III  x3 =        λ  +  μ       III  λ  + μ            - x3 = 0        III         2μ - x1     + x3 = -2      III               2x1- x2 - 3x3 =  6

Die Ebene E kann also auch parameterfrei mit einer Gleichung beschrieben werden. Die Variablen x1 , x2 und x3 stehen dabei für die Koordinaten eines beliebigen Ebenenpunktes (bzw. dessen Ortsvektors), deshalb nennt man diese Form der Ebenengleichung auch Koordinatenform:       x1 + B·x2 + C·x3 + D  =  0

Es gibt zwar zu einer Ebene E (ähnlich wie bei der Parameterform) auch unendlich viele richtige Koordinatenglei- chungen, diese aber gehen durch Multiplikation (bzw. Division) mit einer reellen Zahl auseinander hervor. Es existiert also zu einer Ebene E genau eine weitestgehend "heruntergekürzte" Koordinatengleichung mit ganz- zahligen Koeffizienten. Diese kann man unter Nutzung der Tatsache, dass die Spannvektoren der Ebene sowie der Verbindungsvektor vom gegebenen zum beliebigen Ebenenpunkt PX in der Ebene E liegen, also komplanar sind, auch auf folgendem Wege ermitteln:

bulletD = = 0  
bullet                               0 = 3·x3 + 3·(x2 + 2) - 1·(x1 - 2) - [ 3·(x1 - 2) + 1·(x2 + 2) - 3·x3 ]
bullet                               0 = 3x3 + 3x2 + 6 - x1 + 2 - [ 3x1 - 6 + x2 + 2 - 3x3
bullet                               0 = 3x3 + 3x2 - x1 + 8 - [ 3x1 + x2 - 3x3 - 4]  
bullet                               0 = 3x3 + 3x2 - x1 + 8 - 3x1 - x2 + 3x3 + 4
bullet                               0 = - 4x1 + 2x2 + 6x3 + 12 /:2
bullet                               0 = - 2x1 + x2 + 3x3 + 6 

Koordinatengleichung der Ebene E:  - 2x1 + x2 + 3x3 = -6  unterscheidet sich von der obigen nur um Faktor (-1)

Ganz eindeutig wird die Zuordnung zwischen Ebene E und einer Koordinatengleichung, wenn man diese in die sogenannte "Achsenabschnittsform" (AAF) bringt. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass ihr Absolutglied 1 be- tragen muss, was in der Regel eine Division mit dem vorhandenen Absolutglied erforderlich macht.  Bringt man dann die Koeffizienten nach der Doppelbruchregel unter die Koordinaten x1 , x2 und x3 , so lassen sich dort die "Achsenabschnitte" ablesen - also auf jeder Koordinatenachse die Strecke vom Koordinatenursprung (Oregon) bis zum Schnittpunkt der Ebene mit dieser Koordinatenachse. Verbindet man diese Achsenpunkte, erhält man das sogenannte "Spurdreieck" -  ein Ebenenausschnitt, der die Lage der Ebene im räumlichen Koordinatensys- tem veranschaulicht.

                                         - 2x1 + x2 + 3x3 = -6  /:(-6) 

                                                               

                ]                                       AAF          Achsenpunkte:    A1(3|0|0)    A2(0|-6|0)    A3(0|0|-2)

home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Lagebeziehung zwischen Ebenen(Koordinatenform), Punkten und Geraden

Unter Verwendung der Koordinatengleichung einer Ebene gestalten sich alle Lagebeziehungsuntersuchungen einfacher, weil meistens keinen Gleichungssysteme, sondern nur einzelne Gleichungen zu lösen sind.

bulletEbene - Punkt

Nur solche Punkte, deren Koordinaten die Koordinatengleichung einer Ebene erfüllen (d.h. in eine wahre Aussage überführen) liegen in der Ebene.

Liegt Punkt Q(5|7|2) in der Ebene E1?                                                  Liegt Punkt P(7|5|-3) in der Ebene E1?   

  Ebene E1:                               Parameterform              Ebene E2:          

             -5x1 - 2x2 + 8x3  =  -23                            Koordinatenform                           8x1 + 9x2 - 7x3  =  9

              -5·5 - 2·7 + 8·2  =  -23                     Einsetzen der Punktkoordinaten           8·7 + 9·5 - 7·(-3)  =  9 

                                  -23  =  -23  w.A.             Prüfen des Wahrheitsgehaltes                                     122 = 9  f.A.

            Q(5|7|2) liegt auf E1                                                                                P(7|5|-3) liegt nicht auf E2

bulletEbene - Gerade

Auch diese Aufgabenstellung läuft am Ende auf eine Punktprüfung hinaus. Es wird geprüft, ob einer der beliebigen Geradenpunkte in der Ebene E liegt.

Bsp.: Untersuche die Lagebeziehung zwischen der Gerade g: und der Ebene E:

Zuerst verwandeln wir die Gleichung der Ebene E in die Koordinatenform:   x1 - 3x2 + x3  =  3  (für Geraden ist dies im dreidimensionalen Raum nicht möglich). Danach wandeln wir die Geradengleichung so um, dass die Koor- dinaten des beliebigen Geradenpunktes erkennbar werden:                                                                                                                         Koordinaten des beliebigen Geradenpunktes    X(1+r|r|3+r)

Nun setzen wir diese Koordinaten in die Koordinatengleichung der Ebene ein, und berechnen den Geradenpa- rameter r so, dass der zugehörige Geradenpunkt auch Ebenenpunkt ist. Gelingt dies, können wir den Schnitt- punkt zwischen Gerade und Ebene berechnen, in dem wir diesen Parameterwert in die Geradengleichung zurück einsetzen:

(1 + r) - 3·(r) + (3 + r)  =  3            1 + r - 3r + 3 + r = 3        -r + 4 = 3        r = 1                S(2|1|4)

E: Ax1 + Bx2 + Cx3 = D   g:  g echt parallel zu E g liegt in E g schneidet E in Punkt S
Vektor-

eigenschaften

bullet

Richtungsvektor u ist orthogonal zum Norma- lenvektor n der Ebene

bullet

Geradenaufpunkt P liegt nicht in Ebene

bullet

Richtungsvektor u ist orthogonal zum Norma- lenvektor n der Ebene

bullet

Geradenaufpunkt P liegt  in Ebene

bullet

Richtungsvektor u ist nicht orthogonal zum Normalenvektor n der Ebene

Lösungen des Gls Widerspruch   z.B.:  0 = -3

keine Lösung       L = Ø

wahre Aussage   z.B.:  4 = 4

unendl.viele Lösungen   L = R

r = -2

eindeutige Lösung   L = {r}

 

bulletEbene - Ebene

Die Übereinstimmung zweier Ebenen ist wegen der relativen Eindeutigkeit der Koordinatengleichung sofort ablesbar; die anderen beiden Lagebeziehungsfälle sind aus dem Gleichungssystem - bestehend aus den beiden Koordinatengleichungen der Ebenen - ableitbar.

Bsp.:   Weisen Sie nach, dass die Ebenen E3   und E4:  identisch sind!

I    3r + s - x1           = -2             I    3r + s - x1           = -2                D =  = 0

II          s       - x2      = -1            II          s       - x2      = -1                 0 = 2·(x3-6) -2·(x1-18) -[4·(x2 -2) -4·(x3-6)] 

III  r + s            - x3 =  0            III       -2s - x1+ 3x3 = -2                0 = 2x3 - 2x1 + 24 - [ 4x2 - 4x3 + 16]

I    3r + s - x1           = -2                                                                      0 = -2x1 - 4x2 + 6x3 + 8 / :(-2)

II          s       - x2      = -1                                                                       0 = x1 + 2x2 - 3x3 - 4

III         -x1 - 2x2 + 3x3 = -4     die beiden Koordinatengleichungen      x1 + 2x2 - 3x3 = 4

            von E3 und E4 sind bis auf den Faktor (-1)  identisch, damit sind es die Ebenen auch                                    

E1: Ax1 + Bx2 + Cx3 = D  E2:   ax1 + bx2 + cx3 = d

E1 echt parallel zu E2 E1 und E2 sind identisch E1 schneidet E2 in Gerade s
Vektor-

eigenschaften

bullet

Normalenvektor n1 ist kollinear zum Normalen- vektoren n2 

bullet

ein beliebiger Punkt der Ebene E1 liegt nicht in der Ebene E2

bullet

nur die linken Seiten beider Koordinatengleichungen gehen durch Multiplikation bzw. Divi- sion mit einer reellen Zahl aus- einander hervor

bullet

Normalenvektor n1 ist kollinear zum Normalen- vektoren n2 

bullet

ein beliebiger Punkt der Ebene E1 liegt auch in der Ebene E2

bullet

beide Koordinatengleichungen gehen durch Multiplikation bzw. Division mit einer reellen Zahl auseinander hervor

bullet

Normalenvektor n1 ist nicht kollinear zum Normalenvektoren n2 der anderen Ebene

Lösungen des Gls Widerspruch in Zeile 2

keine Lösung

 

L = Ø

wahre Aussage in Zeile 2

zweimal unendlich viele  Lösungen 

(zwei frei wählbare Variablen)

L = {[x1(x2,x3)|x2|x3]}

 

einmal unendlich viele Lösungen

(eine frei wählbare Variable)

L = {[x1(x3)|x2(x3)|x3]}

Ersetzt man im dritten Fall die frei wählbare Variable x3 durch den Geradenparameter r ,kann man aus dieser Lösungsmenge die Gleichung der Schnittgerade s ableiten.

home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Schnittgerade zweier Ebenen

Das Verfahren zur Bestimmung der Schnittgeradengleichung zweier Ebenen hängt von der Art der gegebenen Ebenengleichungen ab:

bulletbeide Ebenen in Parameterform

Setzt man die Parametergleichungen zweier Ebenen gleich, erhält man nach den Gaußschen Umformungen eine Beziehung zwischen den beiden Parameterwerten einer der beiden Ebenen. Stellt man diese Beziehung nach einem Parameter um und setzt diese in die entsprechende Ebenengleichung ein, erhält man eine Para- metergleichung mit nur noch einem Parameterwert - die Gleichung der Schnittgerade s.

Bsp.:   Bestimmen Sie für die  Ebenen E:    und F:  die Gleichung der Schnittgerade s!

I    2 + 2r +   s = 1 +  λ  - 2μ        I    2r + s  - λ + 2μ = -1        I    2r + s  -  λ  + 2μ = -1       I   2r + s  -  λ + 2μ = -1 II   2         + 2s = 1 +  λ  + 5μ      II         2s  -  λ - 5μ = -1       II         2s  -  λ  -  5μ = -1       II         2s  -  λ - 5 μ = -1   III 2 + 5r  + 3s = 5 - 3λ + 2μ     III 5r + 3s + 3λ - 2μ = 3      III        s -11λ +14μ = -11    III        -23λ + 23μ = -23

· aus Gleichung III folgt:   λ - μ = 1    und umgestellt also    λ = μ + 1        setzt man dies in die Gleichung der Ebene F ein:  

so lautet eine Gleichung der Schnittgerade s also:           

· aus Gleichung III aber auch möglich:   -λ + μ = -1    und umgestellt also  μ = λ - 1        setzt man dies in die Gleichung der Ebene F ein:    

so lautet eine andere Gleichung derselben Schnittgerade s  also:        beide Geradengleichungen beschreiben dieselbe Gerade, weil sie im Richtungsvektor übereinstimmen und ihr Verbindungsvektor ein Vielfaches des Richtungsvektors ist (also kollinear zu diesem ist). Es handelt sich also um identische Geraden, was auch über eine Punktprobe prüfbar wäre.

bulleteine Ebene in Parameterform - eine Ebene in Koordinatenform

Der rechentechnisch günstigste Fall: Man fasst die Parametergleichung der einen Ebene zu einem Vektorterm zusammen und setzt dessen Koordinaten in die Koordinatengleichung der anderen Ebene ein. Im Ergebnis erhält man wieder eine Beziehung zwischen den Parameterwerten der einen Ebenengleichung und kann wie oben gesehen weiterrechnen.

Bsp.:   Bestimmen Sie für die  Ebenen E:    und F:  5x1 + 2x2 + x3 = -8   die Gleichung der Schnittgerade s!

Umformung der Parametergleichung von Ebene E:                          Einsetzen  in  Koordinatengleichung von Ebene F:     5·(3+2λ-μ) + 2·(1-λ) + (5+3μ) = -8                                         

                                                                                            15 +10λ - 5μ + 2 - 2λ + 5 + 3μ = -8           

·aus der letzten Gleichung folgt:   8λ - 2μ = -30    und umgestellt also    μ = 4λ +15   setzt  man dies in die   

  Gleichung der Ebene E ein:

so lautet eine Gleichung der Schnittgerade s also:           

bulletbeide Ebenen in Koordinatenform

Stellt man aus den beiden Koordinatengleichungen ein unterbestimmtes Gleichungssystem mit zwei Gleichungen aber drei Variablen zusammen und ermittelt dessen allgemeine Lösungsmenge in Abhängigkeit einer frei wählbaren Variablen, so kann aus dieser Lösungsmenge auf die Gleichung der Schnittgerade geschlossen werden.

Bsp.:    Bestimmen Sie für die Ebenen E und F die Gleichung der Schnittgerade s , wenn die Ebenen durch folgende Gleichungen gegeben sind :   Ebene E          2x + 3y - z = 1       und       Ebene F      5x + y + z = 3

I    2x + 3y - z = 1            I    2x + 3y - z = 1                2x + 3·(7/13·z-1/13) - z = 1        x = -4/13·z + 8/13

II   5x + y + z = 3            II      -13y + 7z = 1        y = 7/13·z - 1/13

L = {[-4/13·z+ 8/13|7/13·z - 1/13|z]}    

Dies sind die Koordinaten aller gemeinsamen Punkte der Ebenen E und F. Ersetzt man nun z durch eine für Geradenparametergleichungen typischen Variable (z.B.  t) und schreibt die drei Koordinaten im Sinne eines Ortsvektors senkrecht untereinander, ergibt sich eine Geradengleichung:

  und kann dann noch den Richtungsvektor ganzzahlig machen.

Schnittgerade s:   

home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Das Skalarprodukt zweier Vektoren

Wie kann man nun die Multiplikation zweier Vektoren definieren???

Zunächst einmal muss man festhalten, dass mathematische Definitionen nicht mit den Kategorien "wahr" oder "falsch" beurteilt werden können. Jeder Mathematiker hat das Recht, das Produkt zweier Vektoren nach seinen Ideen neu zu definieren. Gibt es jedoch für diese "neue" Definition keinerlei sinnvolle Anwendungs- möglichkeiten, so wird diese  schnell wieder in Vergessenheit geraten.

Es gibt drei verschieden Arten, das Produkt zweier Vektoren zu definieren:

bulletdas Skalarprodukt (ein Skalar; eine Zahl)    
bulletdas Vektorprodukt oder auch Kreuzprodukt  (ein Vektor)        im LK zu behandeln
bulletdas Spatprodukt (eine Zahl)                                                           im LK zu behandeln

Bildet man das Produkt zweier Vektoren  und nach der Vorschrift:  , so nennt man das Ergebnis das Skalarprodukt der Vektoren a und b. Das Skalarprodukt zweier Vektoren ist eine reelle Zahl.

Bsp.:    wenn und       , so             

Für das skalare Multiplizieren von Vektoren gelten folgende Rechenregeln:

  1.                          Kommutativgesetz
  2.            eine Art Assoziativgesetz
  3.     Distributivgesetz
  4.              das Skalarprodukt eines Vektors mit sich selbst entspricht dem Quadrat seines Betrages

home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

      Anwendungen des Skalarprodukts

               C         bezeichnen wir die gerichtete Strecken AB als Vektor a; AC als Vektor b und BC als Vektor c     AB    so gilt zum einen nach dem Cosinussatz:                   andererseits gilt nach der Definition des Skalarproduktes:                                                                                                                                                        

Im Vergleich beider Gleichungen erhält man:       und damit eine zweite Art der Skalarproduktdefinition. Sie liefert dieselben Ergebnisse wie die obige Definition, hat aber unter bestimmten Umständen einige Vorteile. So eröffnet sie uns die Möglichkeit, im dreidimensionalen Raum diverse Winkel zu berechnen:             (Winkel zwischen zwei Vektoren)                                                                Aus cos90° = 0 folgt außerdem:            wenn    , so    und umgekehrt.  (orthogonale Vektoren)

Auch in der Physik werden viele skalare physikalische Größe über das Skalarprodukt zweier vektorieller physikalischer Größen definiert. Als Beispiele seien hier nur genannt:

bulletArbeit W als Skalarprodukt von Kraftvektor F und Wegvektor s
bulletmagnetischer Fluss Φ als Skalarprodukt von magnetischer Flussdichte B und Flächenvektor A

Eine weitere Anwendung des Skalarproduktes ermöglicht uns die Berechnung der Flächeninhalte von Parallelo- grammen und Dreiecken unter Kenntnis der Eckpunktkoordinaten.

bulletFlächeninhalt eines Parallelogramms:  ; wobei die Vektoren a,b für die beiden nichtparallelen Seiten stehen
bulletFlächeninhalt eines Dreiecks:                         ; wobei die Vektoren a,b für zwei beliebige der drei Dreiecksseiten stehen

home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Innenwinkel von Figuren, Schnittwinkel von Geraden

Innenwinkel von Figuren und Körpern Schnittwinkel von Geraden

                     P          

  R

g h

Zur Berechnung des Innenwinkels PQR einer geometrischen Figur stellt man vom Scheitel- punktes des Winkels zwei Vektoren entlang der Schenkel auf und berechnet dann den Winkel zwischen diesen beiden Vektoren:       

Der Schnittwinkel an zwei sich schneidenden Geraden wird durch die Lage ihrer Richtungsvektoren bestimmt. Bei nichtorthogonalen Vek- toren entstehen dabei stets zwei verschieden große Winkel am Schnittpunkt S, von denen man den kleineren als den Schnittwinkel bezeichnet und demzufolge mittels Betragstrichen berechnen muss:

home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

 

Jahrgangsstufe:    13                Semester:    II

         Normalenform der Ebenengleichung

Ist eine Ebene E durch einen Punkt Po und einen Vektor n gegeben, der senkrecht zur Ebene steht, so gilt für beliebige Ebenenpunkte X und ihre Ortsvektoren folgenden Gleichung:

Normalenform der Ebenengleichung:              Vektor n - Normalenvektor

Dabei wird die Tatsache genutzt, dass für jeden in der Ebene E liegenden Punkt X der Verbin- dungsvektor zum ebenfalls in der Ebene liegenden Punkt Po orthogonal zum Normalenvektor n der Ebene stehen muss.

geg.:  und  P(4|1|3) definieren eine Ebene E    ges.:  Normalen- und Koordinatenform der Ebenengleichung

aus  wird  und über    schließlich  2(x-4) - (y-1) + 5(z-3) = 0

und daraus die Koordinatenform der Ebenengleichung:  2x - y + 5z = 22  und dabei fällt auf, dass sich die Koordinaten des Normalenvektors n in den Koeffizienten der Koordinatengleichung der Ebene wiederfinden.

Dies erleichtert auch die Umformung in umgekehrter Reihenfolge:

geg.:  Koordinatengleichung der Ebene E  2x + 5y + 3z = 13     ges.: Normalenform der Ebenengleichung

wir lesen zunächst den Normalenvektor aus den Koeffizienten vor x, y und z ab:    und bestimmen aus der Koordinatengleichung  die  Koordinaten  eines  beliebigen, in  der  Ebene  liegenden  Punktes  P,  z.B. P(1|1|2)  weil 2·1 + 5·1 + 3·2 = 13 w.A.  daraus wird dann die Normalenform der Ebenengleichung der Ebene E:   

auch die Parameterform einer Ebenengleichung kann man in die Normalenform umformen:

geg.:  Parametergleichung der Ebene E     ges.:  Normalenform der Ebenengleichung

wir suchen zunächst einen Vektor , der zu den beiden Spannvektoren und orthogonal ist

aus und folgt das unterbestimmte Gleichungssystem: und aus ihm die unendlich große Lösungsmenge:  L = {[-2n3|8/5·n3|n3]} mit frei wählbarer z-Koordinate des daraus ableitbaren Normalenvektors; also ist ein möglicher Normalenvektor der Ebene E und damit folgt für die Normalenform der Ebenengleichung:

Man wird freilich in den meisten Fällen die Parameterform einer Ebenengleichung sowieso erst mal in die Koor- dinatenform überführen und daraus ist dann ganz schnell die Normalenform der Ebenengleichung gewonnen.

home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

         Schnittwinkel zwischen Ebenen und Gerade

Mit der Normalenform der Ebenengleichung ist es nun auch möglich, Schnittwinkel bei Beteiligung von Ebenen auszurechnen. Dies ist aus der Parametergleichung einer Ebene nicht möglich, weil z.B. die Winkel zwischen dem Richtungsvektor einer Gerade und je einem Spannvektor der Ebene in der Regel nicht gleich sind, und somit die Definition eines eindeutigen Schnittwinkels zwischen Gerade und Ebene sehr schwierig wird.

Schnittwinkel zwischen Gerade und Ebene Schnittwinkel zwischen zwei Ebenen

Gerade g:    

Ebene E:  

für den Schnittwinkel φ gilt:

Ebene E1:

Ebene E2:

für den Schnittwinkel φ gilt:

Bsp.: Gerade g:   

        Ebene E:   

wenn eine Winkelberechnung erforderlich ist, lohnt es die Gleichung der Ebene in die Koordinatenform umzuwan- deln, da auch die Schnittpunktsberechnung dadurch einfacher wird

aus folgt für E: x+y+3z = 12

g in E:     (-6 + 4r) + (6 - r) + 3(-2 + 2r) = 12

                9r  -  6   =  12

                         r = 2   eingesetzt in g:  S(4|2|4)

aus und  folgt       φ = 36,3°

g schneidet E im Punkt S(2|4|2) unter einem Winkel von 36,3°

Bsp.: Ebene E1:   

        Ebene E2:   

auch hier ist es wegen der Winkelberechnung erforderlich, beide Gleichungen in die Koordinatenform umzuwandeln, für die Schnittgeradenberechnung kann man sich dann eine günstige Konstellation aussuchen

aus folgt für E1: -x+2y+z = 3

aus folgt für E2: -3x+3y- 2z=-5

E2 in E1:     -(3 - r - 3s) + 2(2 - r - s) + (1 + 3s) = 3

                -r  +  4s + 2  =  3     und     r = 4s - 1

eingesetzt in E2 ergibt sich: 

aus und folgt    φ = 52,5°

E1 schneidet E2 in der Gerade s:  unter einem Winkel von 52,5°

home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

         Hessesche Normalform der Ebenengleichung

Sowohl die Koordinatenform als auch die Normalenform einer Ebenengleichung kann man  noch weiter umformen, so dass die entstehende Gleichung gut zum Berechnen von Abständen in der Analytischen Geometrie geeignet ist. Dabei spielt der Betrag des Normalenvektors eine entscheidende Rolle, weil durch die Division mit selbigem ein Normalen- vektor (beliebiger Länge) auf die Länge 1(LE) normiert werden kann.

Koordinatenform der Ebenengleichung   Normalenform der Ebenengleichung
 

     A·x + B·y + C·z  =  D       

 

     A·x + B·y + C·z - D = 0     

 

       

Normalenvektor 

Betrag des Normalenvektors

Normaleneinheitsvektor

Hesse'sche Normalform der Ebenengleichung

    

    

      

Bsp.:  Ebene E   4x - 5y + 3z  =  12   

 

                       4x - 5y + 3z - 12 = 0

 

                                 

  

 

    Hesse'sche Normalform

Bsp.:  Ebene E  

                         

                         

Setzt man hier für x, y und z die Koordinaten eines beliebigen Ebenenpunktes ein, erhält man die wahre Aussage 0 = 0   Setzt man hier für den Vektor x den Orts- vektor eines beliebigen Ebenenpunktes ein, erhält man die wahre Aussage 0 = 0

home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

         Abstand zwischen einem Punkt und einer Ebene

Zur Berechnung des Abstandes zwischen einer Ebene E und einem nicht auf der Ebene liegenden Punktes P benötigt man normalerweise folgende Rechenschritte:

bulletaufstellen einer Gleichung einer Lotgerade l, welche den Punkt P enthält und senkrecht zur Ebene E verläuft
bulletberechnen des Schnittpunktes F der Lot- gerade l mit der Ebene E
bulletberechnen des Abstandes der Punkte P und F (oder berechnen der Länge des Vektors PF)

Bsp.:   Ebene E  5x - 4y + 20z = 20     P(-1|4|3)

Lotgerade l durch P: 

Schnittpunktsberechnung:  5(-1+5s) - 4(4-4s) + 20(3+20s) = 20

                         s = -19/441       F(536/441|1840/441|943/441)

Abstand PF:  PF = √(95/441)2 + (76/441)2 + (380/441)2  =  399/441  = 19/21

Dies führt zwar zum Erfolg, erscheint aber doch recht umständlich. Mit der Hesse'schen Normalform der Ebenen- gleichung geht das einfacher; setzt man in diese die Koordinaten eines nicht auf der Ebene liegenden Punktes ein, so ergibt sich ein Wert ungleich Null, der genau dem Abstand des Punktes von der Ebene entspricht.

Bsp.:   Ebene E  5x - 4y + 20z = 20     P(-1|4|3)

                                      

                      5x - 4y + 20z - 20  =  0

                     

                       d(P;E) =

               d(P;E) = 19/21 (LE)

Bsp.:   Ebene E       P(-1|4|3)

aus   wird  

d(P;E) =  

d(P;E) = |-25/21 + 4/21 + 40/21| = 19/21 (LE)

home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

         Abstand zwischen einem Punkt und einer Gerade

Zur Berechnung des Abstands eines Punktes von einer Gerade g gibt es mehrere Rechenverfahren; in allen Varianten spielt die Tatsache, dass die kürzeste Entfernung des Punktes zur Gerade senkrecht auf der Gerade steht.

Rechenverfahren Verbindungsvektor Rechenverfahren Hilfsebene
bulletaufstellen eines Verbindungsvektors zwischen einem beliebigen Geraden- punkt X und dem außerhalb der Gera- de liegenden Punkt P:  
bullet fordern, dass dieser Verbindungsvek- tor senkrecht zum Geradenrichtungs- vektor u steht:
bulletberechnen des Parameterwertes t für diesen Fall 
bulletberechnen des zum Parameterwert gehörenden Geradenpunkt F, welcher senkrecht "unter" P auf der Gerade liegt, und deshalb Lotfußpunkt genannt wird
bulletAbstand d(P;g) =
gegeben:

Gerade g:   Punkt P

 

bulletaufstellen einer Hilfseben H, wel- chen den Punkt P beinhaltet und senkrecht zur Gerade verläuft: (
bullet berechnen des Schnittpunktes S zwischen Hilfsebene H und Gera- de g
bulletder Schnittpunkt S ist der senk- recht "unter" P liegende Lotfuß- punkt auf der Gerade g
bulletAbstand d(P;g) =

 

gegeben:                   Gerade g:    oder                   Punkt P(-1|4|5)
bullet
bullet -1·(-2+s)+3·(2+3s)+2·(3+2s)=0
bulletaus  s = 1  folgt F(0|5|4)  und damit 
bulletAbstand  d(P;g) =
bulletHilfsebene H:    oder in Koordinatenform:  -x + 3y + 2z = 23
bulletg x H: -(1-s) + 3·(2+3s) + 2·(2+2s) = 23
bulletaus s = 1 folgt S = F(0|5|4) und damit 
bulletAbstand  d(P;g) =

 

home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

        Besondere Lage von Ebenen im Koordinatensystem

Im Allgemeinen besitzt jede Ebene drei Achsenpunkte und drei Spurgeraden und kann mit Hilfe des Spurdreiecks in einem räumlichen Koordinatensystem veranschaulicht werden.

Dabei bezeichnet man den Schnittpunkt zwischen der Ebene E und einer der Koordinatenachsen als Achsen- punkt; die Schnittgerade zwischen der Ebene E und einer der Koordinatenebenen nennt man Spurgerade. Die Gleichung einer Spurgeraden kann sowohl in Form einer vektoriellen Parametergleichung im Raum als auch als parameterfreie Gleichung in der jeweiligen Koordinatenebene angegeben werden.

        3x + 2y + 4z  =  6       Gleichung der Ebene E in Koordinatenform

        

AAF:          Achsenpunkte:   A1(2|0|0)     A2(0|3|0)     A3(0|0|1,5)

 
Spurgeraden:  Parameterform parameterfrei

s12:

y = -3/2·x + 3

s13:

z = -3/4·x + 3/2

s23:

z = -1/2·y + 3/2

 

 

home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

         Systematisierung: analytische Geometrie

home                  Übung                        zurück                              HA                             top 

 

Wiederholung Differentiationsregeln:

Differentiationsregel Kurzform Beispiel
Potenzregel           f(x) = xn (xn)'    =   n·xn-1

f(x) = x6                      f'(x) = 6·x5

Faktorregel            f(x) = c·u(x) (c·u)'   =   c·u' f(x) = 0,5·x6         f'(x) =0,5·6·x5 = 3·x5
Konstantenregel   f(x) = c (c)'      =   0 f(x) = 7                   f'(x) = 0
Summenregel        f(x)=u(x)+v(x) (u+v)' = u' + v' f(x) = 4x3 - 0,5x2  f'(x) = 12x2 - x
Produktregel         f(x)=u(x)·v(x) (u·v)'   =  u'·v + u·v' f(x) = (x2-1)·x3     f'(x) = 2x·x3+(x2-1)·3x2 = 5x4-3x2
Kettenregel           f(x) = u(v(x)) (u(v))'=  u'(v) · v' f(x) = (x3+2)2       f'(x) = 2·(x3+2)·3x2 = 6x5+12x2
Exponentialfkt.     f(x) = ax (ax)'    =   ax·lna f(x) = 3x               f'(x) = 3x·ln3
e - Funktion           f(x) = ex (ex)'    =  ex f(x) = 5·ex              f'(x) = 5ex

Wiederholung Kurvendiskussion ganzrationaler Funktionen:

Bsp.:   f(x) = ¼·x4 - 2x2 + 7/4                        f '(x) = x3 - 4x    f ''(x) = 3x2 - 4    f '''(x) = 6x

allgemeine Schrittfolge f(x) = ¼·x4 - 2x2 + 7/4 graphische Darstellung
1. Definitionsbereich DB = {x | x R}   oder   DB = R

2. Symmetrie f(-x) = ¼·(-x)4-2(-x)2+7/4 = ¼·x4-2x2+7/4 = f(x)

Gf ist axialsymmetrisch zur y-Achse  

3. Nullstellen aus f(x) = 0 = ¼·x4 - 2x2 + 7/4 = ¼·z2 - 2z + 7/4   folgt z1 = 1 und z2 = 7 und damit hat Gf die Nullstellen: xN1=-7   xN2=-1   xN3=1   xN4=7
4. Extrempunkte aus f '(x) = 0 = x3 - 4x = x·(x2 - 4) folgt Gf hat die mög- lichen Extremstellen: xE1=-2   xE2=0   xE3=2   und  mit      f ''(-2)=f ''(2)=8 und f ''(0)=-4  folgt Gf hat die Extrem- punkte: T1(-2|-2,25)  H(0|1,75)  T2(2|2,25)
5. Wendepunkte aus f ''(x) = 0 = 3x2 - 4  folgt Gf hat die möglichen Wende- stellen: xW1=-4/3 und xW2=4/3   und mit f '''(-1,15) 0 und f '''(1,15) 0   folgt Gf hat die Wendepunkte: W1(-1,15|-0,47)    W2(1,15|-0,47)
6. Verhalten im Unendlichen der Graph Gf hat an beiden Rändern des Koordinatensys- tems große positive Funktionswerte
7. Wertetabelle es genügt, noch f(3) = f(-3) = 4 auszurechnen

home                  Übung                        zurück                              HA                             top